Wer mehr über die Kunst des Filmemachens erfahren möchte, dem sei Tony Zhous Youtube-Kanal “Every Frame a Painting” empfohlen. Der Filmemacher erklärt in seinen Videoessays wie bekannte Regisseure Filmtechniken einsetzen, um eine Geschichte zu erzählen. Er stellt zum Beispiel die Kompositionen in Akira Kurosawas Filmen vor oder wie der bekannte japanische Filmemacher Bewegung in seinen Filmen verwendet. Bei Martin Scorsese untersucht Zhou die Verwendung von Stille. Spannend ist sein Essay zur Filmographie von Edgar Wright. Zhou beklagt, wie selten amerikanische Komödien, auf Bilder statt auf Worte setzen. Der Fokus fällt zunehmend auf den gesprochenen Witz und selten wird das Lustige durch Bilder gezeigt. Anders Edgar Wright, der einen ganz eigenen Erzählstil entwickelt hat und immer wieder auf Bilder zurückgreift und versucht, jede Szene interessant zu gestalten.
Interessant ist auch sein Essay über den leider verstorbenen Filmemacher Satoshi Kon, der besonders mit der Wahrnehmung von Raum und Zeit gespielt hat. Anders als viele Regisseure seiner Generation setzte Kon auf eine Komprimierung von Zeit, indem er mehr Information in weniger Frames packte.
Insgesamt 22 Videoessays hat Tony Zhou auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht. In den letzten Wochen und Monaten war er nicht mehr aktiv. Die bereits vorhandenen Essays, die man auch auf Vimeo findet, wurden über einen Zeitraum von einem Jahr gepostet. Alle sind interessant: Von einem Video über Robin Williams zu einem Video über die Arbeit von Jackie Chan.
Zhou hebt immer wieder hervor, was einen guten Regisseur von einem mittelmäßigen unterscheidet und liefert auch eine Antwort auf die Frage, weshalb Filmemacher wie David Lynch, Martin Scorsese oder Edgar Wright so geschätzt sind und weshalb man zum Beispiel Michael Bay immer wieder kritisiert.