Karansebesch – Guala Pack, ein italienischer Spezialist für flexibles Verpackungsmaterial aus Plastmassen für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie, kündigte vor einem Jahr an, dass man 14 Millionen Euro in Rumänien investieren wolle, um einen neuen Produktionsstandort zu eröffnen. Das soll in der Gemeinde Buchin, an der E70/DN6, an der Ausfahrt von Karansebesch Richtung Donau und Bukarest geschehen. Dort haben die Italiener bereits das (vollkommen erschlossene) Grundstück gekauft, wo sie „mindestens 50 Arbeitsplätze“ schaffen möchten.
Zuerst, Anfang 2018, wollten die Italiener in Karansebesch auf der Plattform nördlich der Stadt, Richtung Eisernes Tor Siebenbürgens, investieren. Die Option wurde aber fallenlassen, „weil Karansebesch nicht vorbereitet ist für neue Investoren“, wie Bürgermeister Felix Borcean erklärte.
„An der Einfahrt nach Karansebesch wird zwar geworben für neue Investoren in der Stadt, aber in Wirklichkeit sind die Bedingungen nicht gerade so, wie es auf der Werbetafel steht!“, sagte Borcean jüngst. „Mir kann niemand unterstellen, dass ich mir, als Bürgermeister dieser Stadt, nicht möglichst viele Investoren wünschen würde. Aber die Stadt ist darauf nicht vorbereitet. Jede Firma, die herkommt, braucht sehr viel Zeit, um ihr Projekt umzusetzen. Ich habe volles Verständnis für die Italiener, die damals alles lieber gestern gemacht haben wollten. Sie wollten in 5-6 Monaten mit den Bauarbeiten beginnen. Nach anderthalb Jahren steht nun ihr Projekt in Buchin, praktisch auch in Karansebesch, denn die beiden Ortschaften wachsen zusammen. Aber Buchin kann ein erschlossenes Gelände für Investitionen gleich neben der E70 und unmittelbar an der Bahnlinie Temeswar-Bukarest anbieten, Karansebesch nicht. Erdgas, Wasser, Kanalisierung, Strom – das alles fehlt uns im Norden von Karansebesch. Und im Fall einer Investition müssen wir, die Stadt, das Gelände erst mal erschließen. Mit allen Genehmigungen, die einzuholen sind, dauert´s ewig. Für die Zukunft gilt: will Karansebesch weitere Investoren ansiedeln, müssen vorsorglich Grundstücke dafür erschlossen werden. Karansebesch muss sich dafür zeitgerecht vorbereiten.“
Gefragt, ob seither auch andere Investoren im Rathaus angeklopft haben und weiterziehen mussten, antwortete Borcean kurz angebunden: „Nein!“