Wolfsberg - Die warme Sonne strahlte an diesem Oktobersonntag und sorgte dabei für eine zusätzliche gute Stimmung. Im deutsch-böhmischen Dorf am Fuße des Semenik-Gebirges war am vergangenen Wochenende Kirchweih angesagt. Zum 146. Mal wurde in Wolfsberg/Gărâna die Weihe der römisch-katholischen „Heilige Teresa von Avila“-Kirche gefeiert. Diesmal genau am Festtag der heiliggesprochenen Nonne.
Kirchweihpaare, Tanzgruppen und Trachtenvereine „Enzian“ Reschitza, „Edelweiß“ Detta und „Banater Rosmarein“ Temeswar sowie aus Steierdorf, Karansebesch, Orschowa, Arad nahmen daran teil. Nach der Kirchweih-Festmesse am Sonntagvormittag, zelebriert vom Dechant des Banater Berglands, Domherr József Csaba Pál, unter ökumenischer Beteiligung und begleitet durch den Kirchenchor von Wolfsberg (an der Orgel: Kirwa-Mitorganisator Sepp Winterberger), marschierten die Trachtenpaare, begleitet von der Steierdorfer Blaskapelle (unter Dumitru Omescu jr.) und den Gästen zur Gaststätte „La Răscruce“. Im Hof der Gaststätte wartete der festlich geschmückte Kirchweihbaum, eine 25 Meter hohe Tanne, die unter Aufsicht von Helmut Kierer vorbereitet und von der Kirwajugend geschmückt wurde. Dann ging es mit dem Baum auf den Schultern wieder zurück zur Kirche, wobei es zur Wolfsberger Tradition gehört, dass der jeweilige Bürgermeister den Baumstamm mitschultert. Je ein Halt wurde auf dem Weg bei Schmalzbrot und Kuchen gemacht. Der Kirchweihbaum wurde letztendlich gegenüber der Kirche aufgestellt, wo es dafür eine eigene Metallkonstruktion gibt. Alles lief festlich ab, vor den Augen der zweitweilig etwa tausend neugierigen Gäste und Wochenendtouristen.
Auch ein reiches Kulturprogramm wurde am vergangenen Wochenende im Dorf im Banater Bergland dargeboten, mitten auf der Straße, zwischen Rathaus und Kulturheim. Der Kirwaball wurde bereits am Samstag im Wolfsberger Kulturheim abgehalten und hatte bis fünf Uhr früh gedauert, wobei die Wolfsberger Musikanten aufgespielt und für allerbeste Laune gesorgt haben. Am Kulturprogramm, das von Camelia Duca von der Kulturgesellschaft „Metarsis“ moderiert wurde, beteiligten sich Tanzensembles aus Reschitza (die Kleine und die Enzian-Seniorengruppe), Temeswar (die Rosmareiner in Wolfsberger Tracht), Detta, Steierdorf, Karansebesch, Arad und Orschowa, wobei zum Schluss die Steierdorfer Blaskapelle (sie ist gegenwärtig in einem massiven Verjüngungsprozess dank der Bemühungen von Dirigent Dumitru Omescu, der fleißig Nachwuchs schult) für alle Anwesenden, Tanzgruppen wie Zuschauer, aufspielte, die mit ihren Walzern und Polkas die Dorfstraße zeitweilig blockiert haben.