Bukarest – „Art Safari“, das beliebte temporäre Kunstmuseum und der größte Kunstveranstalter in Osteuropa, ist gestern für seine Herbst-Winter-Saison zurückgekehrt. Wie gewohnt ist der Dacia-România-Palast, in der Bukarester Altstadt (Str. Lipscani Nr. 18-20), Gastgeber der größten Kunstveranstaltung in Rumänien.
Im Mittelpunkt der insgesamt sechs Ausstellungen stehen, so die Veranstalter, Frauen, die einen wichtigen Beitrag zur rumänischen Kunst und Kultur geleistet haben. Gewidmet sind die Ausstellungen der Künstlerin-Königin Rumäniens Maria, ihren Malereien, Grafiken, und von ihr entworfenen Möbelstücken, den rumänischen Malerinnen und Bildhauerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der Malerin und ersten Kunstprofessorin in Europa, Cecilia Cuțescu-Storck, den jungen rumänischen Gegenwartskünstlerinnen und ihrer Haargeschichten. Die Organisatoren kündigen auch eine hierzulande einmalige Ausstellung an – „Busen“ – in der Darstellung von Altmeistern der rumänischen Kunst bis hin zu Gegenwartskünstlern.
Für die internationale Ausstellung fungieren erneut das Institut für Auslandsbeziehungen ifa und die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland als Partner von „Art Safari“ und präsentieren zusammen die Mode- und Kunstfotografie der deutschen Fotografin Sibylle Bergemann (1941-2010).
Sibylle Bergemann zählt zu einer der führenden zeitgenössischen deutschen Fotografinnen. Bergemanns künstlerisches Werk führte sie über die Modefotografie zu Reportagen, fotografischen Essays, Stadt- und Landlandschaftsaufnahmen sowie Porträts. Neben der Ausstellung ist auch ein Film über die Künstlerin mit dem Titel „Take a picture – The photographer Sibylle Bergemann“ zu sehen.
Bei der Ausstellungseröffnung erklärte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Peer Gebauer: „Wir freuen uns, als Partner von Art Safari den wichtigen Beitrag von Frauen in der Kunst zu würdigen und mit dieser besonderen ifa-Ausstellung die Bedeutung des Werkes der deutschen Fotografin Sibylle Bergemann hervorzuheben. Ihre Fotografien nehmen uns mit auf eine Reise in zeitlicher, räumlicher und künstlerischer Hinsicht. Diese Reise führt uns von Modefotografien in Ost-Berlin über Polaroids von urbanen Szenen in Tokio oder New York zu Momentaufnahmen im Jemen. Diese Vielfalt ist es, was das Werk von Sibylle Bergemann auszeichnet“.
Die Details ihrer Fotografien offenbaren auch Bergemanns kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität in der DDR. Ihre Fotos wurden u.a. in Der Spiegel, Stern und New York Times veröffentlicht. Geprägt sind die ausgestellten Werke von ihrer Vielschichtigkeit, die Ausdruck der Einsicht und des Feingespürs sind, mit denen Bergemann ihre Umgebung zu erfassen vermochte.
Die Ausstellungen können donnerstags bis sonntags von 12 bis 21 Uhr und auf nächtlichen Führungen bis zum 15. Dezember besucht werden. Tickets sind am Eingang und unter www.artsafari.ro/project/bilete/ mit 50-prozentigem Preisnachlass für Schüler, Studenten und Rentner verfügbar.