200 Jahre Evangelische Kirche in Liebling

Derzeit laufen im Inneren der Lieblinger Kirche umfangreiche Renovierungsarbeiten, weshalb auch an ein Verschieben der Feierlichkeiten gedacht wurde. Das Hauptschiff soll dennoch bis zum 24. September fertig werden, sagt Pfarrer Walther Sinn. Foto: Astrid Weisz

Liebling - Am 24. September feiert die kleine evangelische Gemeinde in Liebling mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland den 200. Jahrestag der Einweihung der großen evangelischen Kirche, die in der Banater Heide von Weitem zu sehen ist. Laut Einladung des für die Gemeinde zuständigen evangelischen Seelsorgers Pfr. Walter Sinn aus Semlak gedenke man dabei auch der Flucht vom 22. September 1944, als von den damaligen 4160 Gemeindegliedern über die Hälfte, also 2158 Einwohner, die Gemeinde verließen und sich mit 447 Pferdewagen auf die Flucht in den Westen begaben. Nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge soll danach wieder in die Gemeinde zurückgekehrt sein.

Die Feier beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst; es predigt der Bischof der Evangelischen Kirche in Rumänien, Reinhart Guib. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Franz-Stürmer-Chor aus Reschitza. Anschließend findet eine Andacht am Ehrendenkmal im Kirchgarten mit einer Kranzniederlegung statt. Der Trachtenumzug, mit Tanzpaaren von Banater Rosmarein und Banater Kranz aus Temeswar, sowie die Sächsische Volkstanzgruppe aus Mühlbach, begibt sich unter Begleitung der Blasmusik anschließend im Marsch Richtung Ostfriedhof, um sich dann auf dem Rückweg auf dem Vorplatz des Kulturheims zu sammeln. Ein „Kerweih“-Strauß soll versteigert werden und die Trachtenpaare werden Tänze vorführen. Verantwortlich für die Organisation zeichnet Hansi Müller. Erwartet werden gebürtige Lieblinger, die in Deutschland, Österreich, aber sogar auch in Chicago und Kanada leben, sowie evangelische Gläubige aus dem ganzen Banat. Das gemeinsame Festmahl findet etwa ab 14 Uhr in den Räumlichkeiten des Kulturheims statt.