Reschitza - Etwa sieben Wochen nach dem ursprünglich angekündigten Termin (der war Anfang November) sind nun doch noch die Nahverkehrsbusse der Stadt zum Einsatz gekommen. Damit muss man zugeben, dass Bürgermeister Ioan Popa (PNL) seinen ursprünglichen Fahrplan zur Erneuerung des Nahverkehrs in Reschitza konsequent verfolgt. Die von der Stadt aus Holland gekauften Secondhand-Busse werden nun von der stadteigenen Nahverkehrsfirma TUR (=Transport Urban Reşiţa) seit dem 23. Dezember 2017 eingesetzt. Insgesamt hat die Stadt für die 18 Nahverkehrsbusse 2,829 Millionen Lei bei einer Ausschreibung in Holland bezahlt. Die neun Busse mit einer Aufnahmekapazität von je 84 Fahrgästen kosteten 111.000 Lei/Stück, die neun Gelenkbusse mit einer Transportkapazität von je 138 Fahrgästen kosteten je 203.000 Lei/Stück, womit durchschnittlich um 200.000 Lei weniger pro Exemplar bezahlt wurde, als zu Beginn der Ausschreibung gefordert war. Es gab bei der Ausschreibung noch zwei Mitbieter aus Osteuropa. Vom Komfortgrad her sind die „neuen” Nahverkehrsbusse den bisher von der in Mediasch ansässigen Firma Ro-a-Tir eingesetzten weitaus überlegen: sie verfügen über Winterheizung, Klimaanlage, Wireless Internet, Behinderteneinstiegsstufen, aber auch über Motoren, die die Umweltschadstufe Euro-5 haben.
Sie sollen, so die Vision des Bürgermeisters, „mindestens bis 2021 im Dienst sein können”. Denn spätestens dann soll in Reschitza der Straßenbahnverkehr fast das gesamte Nahverkehrsaufkommen – ausgenommen die Verbindung zu den eingemeindeten Ortschaften und abgelegenen Stadtteilen - übernehmen. Popa: „Ich sehe zwei Varianten für die Inbetriebnahme des Straßenbahnverkehrs als realistisch an, eine optimistische und eine pessimistischere. Die schriftlichen Angebote mit den Aufgabenheften für die Machbarkeitsstudie und für das Technische Projekt sind nun geöffnet. Dafür bieten wir rund 500.000 Euro auf. Wir haben auch schon einen Ausschreibungssieger festgelegt, dessen Status bislang niemand angefochten hat. Wir warten aber noch auf die Genehmigungen von ANAP, von den Finanzen, von allen, die unsere Partner in dieser Ausschreibungskommission waren. Gott sei Dank gibt es keinerlei Anfechtungen unserer Entscheidung. Normalerweise also müssten wir in etwa sechs Monaten die ausgearbeitete Machbarkeitsstudie (rumänisches Kürzel: SF) und zwei bis vier Monate später auch das fertig ausgearbeitete Technische Projekt (PT) dazu haben.
Mein Erwartungshorizont dafür ist September 2018. Bis dann müsste auch der endgültige Vertrag mit dem Finanzierer – die Entwicklungsagentur ADR West mit Sitz in Temeswar – unter Dach und Fach sein. September-November 2018 wird dann das Aufgabenheft für die Bauarbeiten (im Verwaltungsjargon: für „die technische Ausführung”) vorgestellt werden und bis Frühjahr 2019 haben wir einen Ausschreibungssieger für die Bauarbeiten – wenn alles normal läuft. Ab Sommer 2019 werden dann das Schienennetz der Straßenbahn und die Oberleitungen erneuert, also das Technische Projekt umgesetzt. Meine optimistische Variante ist folglich: 2020 wird in Reschitza die Straßenbahn fahren. Die pessimistischere Gegenvariante lautet: erst im Sommer 2021.” Dass die meisten Bewohner der Stadt gern auf die Straßenbahn umsteigen werden, daran hegt Ioan Popa keinerlei Zweifel. Auch bei der Jugend müsste die Straßenbahn gut ankommen, zumal sie über Wireless Internet, Heizung im Winter und Klimaanlage im Sommer verfügen wird.