2025 – das Jahr Kardinal Iuliu Hossu

Initiative der beiden Abgeordneten Ovidiu Ganț und Silviu Vexler

Bischof Claudiu Pop überreicht MP Ovidiu Ganț die Jubiläumsmedaille. Foto: privat

Hermannstadt (ADZ) – Die Abgeordneten Ovidiu Ganț und Silviu Vexler, die in der Fraktion der nationalen Minderheiten die deutsche bzw. jüdische Gemeinschaft vertreten, hatten die Gesetzesinitiative eingereicht, 2025 als das Jahr des griechisch-katholischen (unierten) Kardinals Iuliu Hossu zu erklären. Das Gesetz wurde von beiden Kammern des Parlamentes angenommen und im Oktober von Staatspräsident Klaus Johannis gegengezeichnet.

Das Gesetz sieht vor, dass im betreffenden Jahr Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen (Kultur, Erziehung, usw.) organisiert werden, die der Persönlichkeit des Geistlichen gewidmet sind, wobei seine Rolle bei der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Rumänien 1918 sowie sein Beitrag zur Rettung der Juden in der Zeit des Holocaust hervorgehoben werden sollen.

Iuliu Hossu (1885-1970) wurde in der Gemeinde Milaș (Kreis Bistritz-Nassod/Bistrița Năsăud) geboren. Er studierte in Rom, wo er 1906 in Philosophie und 1910 in Theologie promovierte. 1910 zum Priester geweiht wirkte er nach der Rückkehr ins Land in Lugosch als Bibliothekar sowie Lehrer, Sekretär und Vikar des unierten Bischofs und wurde 1914, nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als Militärseelsorger in der österreichisch-ungarischen Armee an die Front geschickt. 1917 erfolgte die Weihe zum Bischof der Diözese Gherla, zwischen 1930 und 1948 war er Bischof von Klausenburg-Gherla. Da er sich der vom kommunistischen Staat diktierten Zwangsvereinigung der unierten mit der orthodoxen Kirche widersetzte, verbrachte er sein Leben ab 1948 in Zwangsdomizilen und den Gefängnissen in Sighet (1950-1955) und Curtea de Argeș, zuletzt im Zwangsdomizil im Kloster Căldărușani. Ein Jahr vor seinem Tod erhob Papst Paul IV. ihn zum Kardinal, die Ernennung wurde 1973 verkündet. Papst Franziskus sprach ihn zusammen mit sechs weiteren griechisch-katholischen Bischöfen selig.

Iuliu Hossu war jene Persönlichkeit, die am 1. Dezember 1918 vor den versammelten Massen in Karlsburg/Alba Iulia die Erklärung der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Rumänien verlas. Auch gehörte er der Delegation an, die die Vereinigungserklärung König Ferdinand I. von Rumänien überreichte. Als Senator im Parlament Rumäniens sprach er sich wiederholt gegen den ungarischen Revisionismus aus und blieb nach dem Wiener Schiedsspruch 1940 in Klausenburg bei seinen Gläubigen. Sein Amt als Bischof nutzte er in dieser Zeit, um das jüdische Ghetto zu besuchen, Essen zu bringen und zu versuchen, die schlimmen Bedingungen zu mildern. Auch fanden mehrere Juden Unterschlupf in der unierten Kathedrale und wurden so vor der Deportation bewahrt. Für diese Taten wurde er von Israel zum „Gerechten unter den Völkern“ erklärt.

Die beiden Abgeordneten Ovidiu Ganț und Silviu Vexler gehören desgleichen zu den Initiatoren des Gesetzes, dem zufolge ab 2024 jährlich 3 Millionen Lei aus dem Staatshaushalt über das Staatssekretariat für Kulte der Fertigstellung der griechisch-katholischen Kathedrale in Klausenburg gewidmet werden. Das Bauensemble, dessen Grundsteinlegung in der Pia]a Cipariu 1991 erfolgt war, soll an die Märtyrer der unierten Kirche erinnern, die sich der Verfolgung widersetzt und ihre Gläubigen im Geheimen weiter betreut haben. Auch soll die Kathedrale den Beitrag würdigen, den die unierte Kirche im Aufbauen und Stützen des nationalen Bewusstseins der Rumänen in Siebenbürgen sowie der humanen und ethischen Werte geleistet hat. Die jährliche Zuwendung für die Fertigstellung aus dem Staatshaushalt ist notwendig, da die Kirche 1948 ihr Eigentum der orthodoxen Kirche übergeben musste und nur Teile davon zurückerhalten hat.

Die ihr geleistete Unterstützung würdigte die griechisch-katholische Kirche, indem sie den Abgeordneten Ovidiu Ganț und Silviu Vexler sowie Senator Vasile Dîncu, Mit-Initiator des Gesetzes für die finanzielle Unterstützung zur Fertigstellung der Kathedrale, eine Jubiläumsmedaille verlieh, die vom Bischof des Bistums Klausenburg-Gherla Claudiu Pop überreicht wurde.