2025: Nerven-, Intelligenz- und Inspirationstest

Sparhaushalt der Stadt Reschitza: Nullallokationen für „Unessentielles“, Reservenschaffen für Ko-Finanzierungen

Reschitza – Grundprinzip in der Haushaltsgestaltung muss in diesem Jahr auch in Reschitza sein: wir haben ein schwieriges Wirtschaftsjahr vor uns, ergo ist da kein Raum für unnütze/unnötige Ausgaben! Es kommt auf jeden Leu an. Und auf klar gesetzte Prioritäten. Das dekretierte der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa (PNL) und gab die Aufgabe der Gestaltung des Haushaltsplans 2025 der Stadt an seine Abteilungsleiter und Dienststellenchefs weiter, denen er Termine vorgab, um ihre Vorschläge/Vorstellungen aufs Papier zu bringen.

Die Stadt Reschitza sei leider keine Ausnahme und praktisch sitzen alle kommunalen Verantwortungsträger Rumäniens im selben Boot. Sogenannte „unessentielle Ausgaben“ müssen 2025 auf Null zurückgeschraubt werden. Popas obiges Grundprinzip verbreitete er im Rathaus mit einer unterschwelligen Drohung: wenn die Chefs seine (Spar-)Vorgaben nicht zufriedenstellend umsetzen, werde er sich „persönlich drum kümmern“.

„Ich weiß, dass ich von meinen Leuten etwas extrem Schwieriges fordere“, gab Ioan Popa vor den Medien zu. „2025 wird ein Jahr, das die Belastungsfähigkeit unserer Nerven auf die Probe stellt, unsere Intelligenz und unsere Inspiration aufs Äußerste fordern wird. Gegenwärtig sind wir auf den letzten Metern des Marathons des Haushaltsentwurfs 2025. Die Kollegen aus allen Direktionen und Dienststellen müssen sich selber ein rationelles Budget für Krisenzeiten ausarbeiten. Ich habe mir einige der Entwürfe angeschaut. Habe sie zurückgewiesen. Wenn die nicht kapieren, dass wir ein rationelles Budget brauchen, mache ich ihnen eines! Aber in ihrer Anwesenheit. Und es wird gnadenlos die Schere angesetzt. Ich zerschnitzle ihre Entwürfe auf das Maximum.“
Die Reaktion des Reschitzaer Bürgermeisters kommt im Kontext, wo die Regierung in Bukarest zwar bereits einen Sparhaushalt verabschiedet hat, wo aber die Hauptlast des Sparens, typisch Bukarest, auf die Provinz abgewälzt wird. Laut Popa in erster Linie auf die Kreisstädte: „Wir sind diejenigen, die den Riemen aufs Maximale engerschnallen müssen! Die Kunst ist jetzt, sich nur soweit zu strecken, wie die Decke reicht. Zum Atmen bleibt uns nur Kurzatmigkeit“, sagte er in seiner oft blumigen Art. „2025 ist kein Jahr zum Leben, höchstens zum Überleben.“

Verwaltungsmäßig habe die Stadt bereits alles getan zum Sparen, was machbar war: „Im April 2024 haben wir das Rathauspersonal noch einmal um 60 oder 70 Angestellte verschlankt. Ich kann jetzt kein Personal mehr aus dem Organigramm streichen. Möglich ist nur noch die maximale Einschränkung der Operativausgaben, so dass eine ausreichende finanzielle Reserve übrigbleibt zur Ko-Finanzierung unserer laufenden Projekte. Das Ganze mutet an wie ein Tanz auf einem Seil, bei dem wir uns krampfhaft in Äquilibristik üben.“