Reschitza - Waldemar Murgu, der zum wiederholten Mal als Interim-Manager des Notfallkrankenhauses des Landkreises Karasch-Severin eingesetzt ist, verkündete Dienstag den Medien, dass im Reschitzaer Krankenhaus die für Covid-19-Fälle reservierten Betten verdoppelt wurden. Dazu wurden die Abteilungen für Lungenkrankheiten und jene für Hautkrankheiten umgewidmet. Sie fungieren nun als Aufnahmeabteilungen für Covid-Verdachtsfälle.
Murgu: „Der Druck, der auf dem beteiligten Personal wegen der Pandemie lastet, ist kaum vorstellbar. Seit der Testapparat PCR vergangene Woche in Betrieb genommen wurde, lastet ein schwerer Druck auch auf dem Laborpersonal. Ich frage mich bereits, wie lange die das noch im jetzigen Rhythmus durchhalten können. Sie haben in einer Woche 600 Teste durchgeführt. Allein die physische Belastung, die das Personal durch die Schutzkleidung und die sonstigen Schutzmaßnahmen durchsteht, sind beeindruckend. Bleibt nur zu hoffen, dass man uns glaubt, wenn wir behaupten: Diese Krankheit, diese Pandemie, ist alles andere als ein Spaß, der auf die leichte Schulter genommen werden kann.“
Bisher sei das Reschitzaer Krankenhaus glücklicherweise nicht zu einem Infektionsherd des eigenen Personals geworden, wie das in mehreren Landkreisen der Fall war. Doch „einige isolierte Fälle“ habe es gegeben, bei Personal, das aus dem Urlaub kam. Aber die seien unter Kontrolle gehalten worden, weil die Regel herrscht, dass bei Dienst-Wiederantritt getestet wird.
Präfekt Cristian Gâfu zeigte sich nach der Tagung des einschlägigen Krisenstabs ziemlich besorgt, weil Dienstag im Banater Bergland, nach zwei Tagen Ruhe (null Fälle) plötzlich 21 Ansteckungen verzeichnet wurden. Besorgniserregend sei vor allem, dass die Infektionen sich auf einige Ortschaften konzentrieren sowie auf bestimmte Glaubensgemeinschaften. Man sei bemüht, hieß es seitens der Präfektur, die Quarantäne über diese Ortschaften nicht zu verhängen, doch werde dieses Bemühen seitens der Bevölkerung kaum erleichtert.
In Heimisolation befindliche Personen sollen „drastisch kontrolliert“ werden, hieß es, die Rathäuser müssen zusätzliche Aufklärungsmaßnahmen starten – Respektierung der sanitären Vorbeugemaßnahmen, Mund-Nasenschutzmasken auch in der Öffentlichkeit, vor allem in geschlossenen Räumen tragen, Hände waschen, soziale Distanz voneinander halten, häufig Desinfektionsmittel benutzen – und vor allem müssen die religiösen Gemeinschaften sämtliche Vorbeugemaßnahmen viel ernster nehmen.
Im für das Kreisgebiet zuständigen Krisenstab kam man überein, die geistlichen Leiter der Glaubensgemeinschaften aufzufordern, für einige Zeit auf ihre Versammlungen, Tagungen, Messen auch sonstige religiöse Handlungen zu verzichten. Denn die überwiegende Mehrheit der in den letzten Tagen positiv Getesteten kommt aus Sekten und Glaubensgemeinschaften aus dem ländlichen Raum des Banater Berglands. Den Leitern der betroffenen Sekten und Glaubensgemeinschaften rät die Präfektur, die Gesundheit ihrer Gläubigen in den Vordergrund zu rücken und mehr Verantwortlichkeit für ihre Gemeinschaften zu zeigen.