Reschitza – In erster Linie sind die Bewohner der Turmblocks rund um das Reschitzaer Stadtzentrum enttäuscht von der Baufirma, die die Sache nicht zeitgerecht hinkriegt und ihnen die Unannehmlichkeiten, ständig Bauleute auf Gerüsten vor ihren Fenstern zu haben, verlängert. Enttäuscht und verärgert ist auch die Stadtleitung von Reschitza/Reşiţa, für die sich die Perspektive abzeichnet, über 240.000 Euro als EU-Subvention zu verlieren, wenn die Arbeiten an den drei Turmblocks nicht bis zum Jahresende beendet werden. Selbst die Firma, die die Ausschreibung für diese Wärmedämmungsarbeiten für sich entschied, SC Aquavest SRL, scheint damit nicht glücklich zu werden, denn Arbeitsunfälle und Versorgungspannen reißen nicht ab. Und die Arbeiten kommen kaum sichtbar voran. Fakt bleibt, dass die Stadt die Firma immer rüder öffentlich an die Kandare nimmt, weil sie die Perspektive fürchtet: mindestens 240.000 Euro, mit viel Bürokratieaufwand aus EU-Fonds für die thermische Sanierung von Gebäuden zugesprochen bekommen, stehen auf der Kippe und könnten allerwahrscheinlichst der Stadt verlorengehen. Die Stadt hat sich nun an ADR Vest gewandt, die Institution, welche die Verwendung europäischer Mittel im Banat überwacht und koordiniert. Die Lösung, die Reschitza gern sähe, wäre, dass die Arbeiten von Aquavest, die noch gar nicht begonnen wurden, rasch an andere Firmen abgetreten werden können und dass die drei Wohnblocks nicht reihum, sondern gleichzeitig wärmegedämmt werden.
Nicht von einer, sondern von mehreren Firmen. Dazu Bürgermeister Mihai Stepanescu: „Wir stehen unter höchstem Zeitdruck wegen dieser Baufirma, die mit den Arbeiten in großem Verzug ist. So kann das nicht weitergehen! Ich habe beim ADR-Vest-Direktor Sorin Maxim nachgefragt, ob es nicht irgendwelche Möglichkeiten gibt, dass die Ausschreibungsgewinnerin offiziell Unterverträge abschließt mit Firmen, die im Stande sind, das gesamte Arbeitsvolumen bis zum Fertigstellungstermin zu meistern. Der gegenwärtige (Standart)Vertrag sieht nämlich dummerweise vor, dass ein jeweils nächster Wohnblock erst eingerüstet werden kann, wenn der vorhergehende fertig ist. Und so kommen wir dann nie zu einem Ende bis am 31. Dezember 2015.“ Der betreffende Vertrag wurde am 31. März d.J. im Reschitzaer Rathaus im Beisein von ADR-Vest-Direktor Sorin Maxim unterzeichnet. Der Gesamtwert der Investition liegt bei 415.000 Euro. 60 Prozent davon übernimmt die EU. Die restlichen 40 Prozent teilen sich zu gleichen Teilen die Stadt und die Bewohner (etwa 2600 Euro pro Appartement, pauschal gerechnet und in Raten bezahlbar). Das Projekt hat Beispielcharakter, denn es ist das erste dieser Art im Banater Bergland. Stepanescu: „Es ist ein umfangreiches Projekt, eine Art Pilotprojekt, singulär im Verwaltungskreis Karasch-Severin, und wir sehen darin einen ersten Schritt, um mit großteils europäischer Finanzierung die Wärmedämmung in Reschitza voranzutreiben. Auch deshalb sollte es nicht scheitern.“