Reschitza - Wer frischgewaschene Wäsche auf die Umzäunung der neuen Kinderspielplätze von Reschitza oder auf Spielgeräte zum Trocknen aufhängt, riskiert eine Geldstrafe von bis zu 2000 Lei. Die selbe Strafe droht denjenigen, die auf den Zäunen oder Spielgeräten Teppiche ausklopfen. Wer Kinderspielplätze „ohne Grund“ übervölkert – beispielsweise sich dort nicht ausschließlich als Begleiter(in) von spielenden Kindern aufhält –, kann mit einer Geldstrafe von 200 bis 500 Lei rechnen.
Solche und ähnliche, teils, oberflächlich betrachtet, ans Skurrile grenzende Strafen hat sich die Stadt Reschitza ausgedacht, um die in den letzten Jahren entstandenen 27 neuen Spielplätze zu schützen. Doch die Stadt versichert, dass der Regelcodex, den sie sich zurechtgezimmert hat, zum Schutz der Kinderspielplätze und der dort befindlichen Kinder, auf Erfahrung beruht. Bürgermeister Mihai Stepanescu steht hinter solchen drakonischen Geldstrafen, denn er ist stolz auf die Leistung seiner Administration im Bereich Kinderspielplätze: „Als ich die Verwaltung der Stadt übernommen habe, hatte die Stadt drei Spielplätze. Jetzt sind es 30, einschließlich in den Randvierteln und Vorstädten. Aber wir möchten schon, dass diese Investitionen fürdie Kinder der Stadt zumindest nicht mutwillig zerstört oder zweckentfremdet werdem!“
Er habe sich zusammen mit seinen Beratern hingesetzt und nachgedacht, wie man diese Spielplätze – die zum Teil recht phantasie- und liebevoll ausgedacht worden sind und vielfach modernen Prinzipien des Bodybuildings entsprechen – am besten schützen und je länger intakthalten kann. „Geldstrafen sind immer noch das praktischste Abschreck- und Disziplinierungsmittel, das auch am raschesten umsetzbar ist, war unsere Schlussfolgerung“, gestand Stepanescu. „Deshalb haben wir uns Regeln ausgedacht und Strafen für Regelübertretungen. Das ist nicht gegen die Kinder gerichtet, die sollen sich ruhig auf den Spielplätzen austoben, aber sehr wohl gegen Erwachsene mit stark ausgeprägtem Zerstörungs- oder falsch verstandenem Spieltrieb. Vor allem die neuartigen Geräte, die wir auftsellen ließen, üben einen massiven Reiz auf viele junge und sogar ältere Erwachsene aus.“
Aber auch Erwachsene, die sich als Begleiter von Kindern auf den Spielplätzen aufhalten und auf die Kinder nicht recht aufpassen (meist sitzen sie bei einem Plausch auf den dortigen Bänken herum) – beispielsweise, damit diese nicht zu nahe an von anderen benutzte potenziell gefährliche Spiel- oder Trainingsgeräte kommen –, machen sich strafbar: 200 bis 500 Lei drohen ihnen.