3782 Schüler in deutschen Klassen

Pressekonferenz mit Schwerpunkt deutschsprachiger Unterricht im Kreis Kronstadt

Kronstadt – Die Zahl der Schüler, die im Kreis Kronstadt/Brașov von der Vorschulklasse bis zu 12. Klasse eine Schulanstalt besuchen, in der auch auf Deutsch unterrichtet wird, lag zu Beginn dieses Schuljahres bei 3782 Schülern. Diese Zahl nannte Fachschulinspektorin Gabriela Adam, die beim Kronstädter Kreisschulamt für den Unterricht in deutscher Sprache zuständig ist, bei einer Pressekonferenz, die am Sitz des Deutschen Forums Kronstadt am Dienstag abgehalten wurde. Aufgefächert auf Unterrichtszyklen ergibt sich folgende Aufstellung: 760 Schüler in der Vorschulklasse („Klasse Null“), 1552 in der Grundschule, 937 im Gymnasium und 553 im Lyzeum. Solche Klassen bestehen in Kronstadt, Fogarasch/Făgăraş, Zeiden/Codlea, Rosenau/Râșnov, Reps/Rupea aber auch in der Gemeinde Drăguţ im Fogarascher Land (Grundschulunterricht) und in Viktoriastadt/Orașul Victoria. Sie belegen, nach wie vor, das große Interesse für den deutschsprachigen Unterricht, da nur eine sehr kleine Minderheit der Schüler aus Familien kommt, in denen Deutsch als Muttersprache gesprochen wird. Das sei letztendlich ein europäischer Trend, unterstrich Thomas Șindilariu, Vorsitzender des Ortsforums Kronstadt.

Die bekannteste Kronstädter deutsche Schule ist das Honteruslyzeum, das ab diesem Schuljahr den Titel eines Nationalkollegs trägt. Direktor Radu Chivărean erinnerte daran, dass es mit seinen 1440 Schülern in 54 Klassen (von Vorschulklasse bis 12. Klasse) landesweit nach dem Temeswarer Lenau-Lyzeum die zweitgrößte derartige Schulanstalt sei. Er hob hervor, dass nun durch Unterzeichnen eines Nutzungsvertrags über 25 Jahre zwischen der evangelischen Honterusgemeinde als Eigentümerin der Schulgebäude und dem Bürgermeisteramt Kronstadt sämtliche rechtliche Fragen geklärt seien, so dass das Problem der Räumlichkeiten und ihrer Instandhaltung gelöst sein dürfte. Chivărean nannte auch Zukunftsprojekte: eine auf mehrere Jahre geplante, rund drei Millionen Euro teure Sanierung der Räumlichkeiten im ehemaligen Sportlyzeum (heute Gebäudeteil D des Lyzeums) und die Absicht, eine der Humanklassen in eine Info-Mathe-Klasse umzuwandeln. Voraussetzung dafür bleibt, außer der entsprechenden Ausstattung eines Informatik-Labors, die definitive Einstellung eines/einer deutschsprachigen Fachlehrers/Fachlehrerin. Beim Honterus-Nationalkolleg sei auch die Frage deutschsprachiger Fachlehrer und der Lehrbücher in deutscher Übersetzung größtenteils zufriedenstellend gelöst, wobei allerdings in einzelnen Fächern (z.B. Biologie, Physik) noch Nachholbedarf bestehe. Chivărean nannte auch 4 Erasmus-Plus-Projekte (zwei davon neue) die zurzeit laufen, wie auch vier Schulpartnerschaften mit Schulen aus Deutschland. Vorgestellt wurde auch Matthias Roos, der ab diesem Schuljahr Musik unterrichtet und, falls die notwendige Unterstützung gefunden wird, eine Schülerblaskapelle gründen will, so wie sie z.B. zurzeit am Şaguna-Kolleg besteht.

Stadtrat Christian Macedonschi dankte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Elternbeirats beim Honterus-Nationalkolleg und als stellvertretender Vorsitzender des „Pro Honterus“-Fördervereins dem Bürgermeisteramt und der städtischen Verkehrsregie RAT, die die Einführung von Schulbussen für Schulen und Lyzeen in der Inneren Stadt ermöglicht haben, die auch von Honterusschülern genutzt werden und die den Verkehr in den Morgenstunden erheblich entlasten. Er nannte auch mehrere Spendenprojekte, die die Ausstattung des Info-Labors oder den Erwerb von Blasinstrumenten zum Ziel haben, und führte ein bemerkenswertes Beispiel an: allein 15.000 Euro seien dem Honterus-Nationalkolleg über „Rotary Club Lüdenscheid Zeppelin“ zu gute gekommen.

Laura Wittstock, die neue stellvertretende Schuldirektorin der Kronstädter Schule Nr. 12 (in der Mittelgasse gelegen und inoffiziell als „Peter Maffay“-Schule bekannt), stellte die deutsche Abteilung dieser Schule vor. Die 27 Lehrer unterrichten da 636 Schüler, die in den Klassen 0 - 8 eingeschrieben sind. Für die meisten Fächer (mit einigen Ausnahmen wie Biologie oder Physik) gäbe es des Deutschen mächtige Fachlehrer; noch herrsche ein Mangel an Räumlichkeiten, so dass die sechste Klasse Nachmittagsunterricht halten müsse.

Zum Abschluss der Begegnung mit den Kronstädter Journalisten berichtete die Leiterin des Canzonetta-Kinder- und Jugendensembles, Ingeborg Acker, über die Ende September erfolgte Verleihung des Georg-Dehio-Förderpreises an diese bekannte Kronstädter Formation, in der die Honterusschüler (von der dritten bis zur zwölften Klasse) sehr gut vertreten sind.