Bukarest – Am 4. März gedenken die Bukarester dem schwersten Erdbeben Rumäniens, das vor genau 45 Jahren rund 1500 Personen das Leben gekostet und über 11.000 verletzt hat. 33 hohe und mittelhohe Gebäude und Wohnblöcke wurden in Sekunden zerstört, 32.897 Häuser stürzten ein oder wurden schwer beschädigt, und 763 Industrieanlagen aus mehreren Kreisen wurden betroffen. Ein Bericht der Weltbank aus dem Jahr 1978 schätzte den Schaden auf 2 Milliarden Dollar, davon rund 70 Prozent nur in Bukarest.
Auch heutzutage sind 736 Gebäude der Hauptstadt in die seismischen Risikoklassen I und II eingestuft, was bedeutet, dass sie im Falle eines starken Erdbebens größere strukturelle Schäden erleiden könnten. Insgesamt gäbe es offiziell in Bukarest etwa 2400 erdbebengefährdete Gebäude (Klassen I, II und III), wobei jedoch die reelle Zahl eher auf zirka 20.000 steigt, soweit zahlreiche Gebäude überhaupt nicht vermessen und deren Erdbebentauglichkeit analysiert wurden, erklärte Edmond Niculușcă in einem Interview mit HotNews.ro, ein Jahr nachdem er das Amt des stellvertretenden Direktors der Verwaltung für die Konsolidierung von erdbebengefährdeten Gebäuden im Rathaus übernommen hatte. In den letzten 30 Jahren seien in Bukarest ausschließlich 30 Wohnblocks konsolidiert worden, erklärte dieser. Bei einem Erdbeben wie im Jahr 1977 würden offizielle Berichte von über 25.000 Opfern und über 100.000 betroffenen Personen sprechen, so Niculușcă, der vor nur wenigen Tagen sein Amt abgegeben hat und derzeit Leiter und Gründer des Verbands ARCEN ist, eine Nichtregierungsorganisation, welche für die Rettung der Bukarester Gebäude kämpft.