Temeswar - Etwas, wohl nicht all zu viel, war einem Temeswarer Roma das Bauvergehen seiner Lebensgefährtin wert. Dabei ist er wohl davon ausgegangen, dass Kommunalpolizisten grundsätzlich käuflich sind. Jetzt muss er sich wegen Bestechung vor Gericht verantworten. Fast 16 Monate haben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gedauert, bis der Fall dem Temescher Kreisgericht übergeben werden konnte. Ioan Cârpaci hatte im August 2014 versucht, einen Kommunalpolizisten mit 50 Euro zu bestechen. Als Gegenleistung sollte der Beamte seine Erkenntnisse über ungenehmigte Bau-Änderungen an einer historischen Immobilie, in dem seine Lebensgefährtin wohnt, für sich behalten und weitere Ermittlungen einstellen.
Die Höhe des Schweigegeldes hatte der Roma aus der stadtbekannten Cârpaci-Familie auf 50 Euro festgesetzt. Der Polizist lehnte ab und meldete den Bestechungsversuch seinen Vorgesetzten. Nach dem Vorfall hatte der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu auf Facebook angekündigt, dass „die Zeit vorbei ist, in der Roma egal was und wie bauen konnten – Türmchen, zusätzliche Etagen – ohne dass sie jemand daran hindert.“ Alles was illegal gebaut wird, müsse auch wieder abgetragen werden, da das Gesetz allgemeine Gültigkeit habe, unbesehen der jeweiligen Ethnie, setzte Robu fort. Die Familie Cârpaci ist eine der reichsten in Temeswar. Sie hat Villen, Häuser, Appartements, die meisten davon in der Innenstadt. Insgesamt sind es mehr als 140 Immobilien, schreibt Mediafax.