wk. Reschitza – Zu Beginn dieser Woche hat die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Creţu, 57,4 Millionen Euro Investitionen für die Verbesserung der Siedlungswasserwirtschaft des Banater Berglands genehmigt. Nutznießer davon sollen die acht Städte und die Gemeinden Teregova, Berzovia, Mehadia und Grădinari sein. Das Geld kommt aus dem Kohäsionsfonds der EU und deckt durchschnittlich rund drei Viertel der Durchführungskosten der Projekte. Die Gegenfinanzierung muss aus Regierungsgeldern und aus Eigenmitteln der geförderten Kommunen gedeckt werden. In einer knappen Erklärung sagte EU-Kommissarin Creţu: „Die EU fördert mittels der Kohäsionspolitik Investitionen, aufgrund derer jeder Bürger Zugang zu reinem und gesundem Trinkwasser erhält, wobei gleichzeitig die Umwelt geschützt werden soll.“
Mit den 57,4 Millionen Euro und der rumänischen Gegenfinanzierung sollen im Banater Bergland in den kommenden Jahren 120 Kilometer Trinkwasserverteilungsnetze saniert oder neu gelegt werden, 20 Vorratsspeicher für Trinkwasser sollen renoviert oder neu errichtet und das Kanalisierungsnetz um 160 Kilometer erweitert werden. Auch zum Umweltschutz sollen die Investitionen beitragen, indem durch sie Infiltrationen von Schmutzwasser in den Boden eingeschränkt werden, in einem Raum, in welchem rund 138.000 Menschen leben. Für 19.050 Bürger wird durch die Investition ins Siedlungswassernetz erstmals in ihrer Geschichte qualitativ gutes Wasser gesichert. Die Arbeiten sollen im Sommer 2018 gestartet werden.
Angesichts der Bedingungen der extremen Beschränkung der Investitionssummen unter der gegenwärtigen PSD/ALDE-Regierung Rumäniens wird die größte Herausforderung der acht Städte und vier Gemeinden des Banater Berglands das Beschaffen der Gegenfinanzierungen für die Siedlungswasserprojekte sein. Denn parallel zu diesen (hauptsächlich) EU-finanzierten Investitionen werden im Banater Bergland in mehreren Ortschaften auch Siedlungswasserarbeiten durchgeführt, die über das landeseigene POS-Mediu-Programm finanziert werden.
Und nicht zuletzt sei daran erinnert, dass die Siedlungswassergesellschaft AquaCaraş, der alle EU-geförderten Ortschaften angehören, in Insolvenz ist und unter schwerster Finanzierungsnot leidet, weil sie u.a. der Steuerbehörde ANAF das rund Fünfeinhalbfache ihres monatlichen Reingewinns als Steuerschuld nachzahlen muss. Deshalb wird auf der heutigen Tagung des Kreisrats Karasch-Severin, dem Hauptaktionär von AquaCaraş, zum dritten Mal in Folge die finanzielle Lage der Siedlungswassergesellschaft besprochen. Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) hat eine Beschlussvorlage zur Kapitalaufstockung bei AquaCaraş vorbereitet, durch welche die Gesellschaft eine Kapitalinfusion von sieben Millionen Lei erhalten soll, um sich über Wasser halten zu können.
Desgleichen soll beschlossen werden, dass alle Mitgliedsortschaften der Siedlungswasserwirtschaft AquaCaraş eine Zeit lang die ihnen aus der Mehrwertsteuer und aus anderen Ressourcen anteilig zustehenden Gelder teilweise an AquaCaraş überweisen, um zur rascheren finanziellen Sanierung der Gesellschaft beizutragen. Das Geld des Kreisrats soll vorwiegend für die Begleichung ausstehender Zahlungen an die Firmen überwiesen werden, die in den vergangenen Jahren im Auftrag von AquaCaraş Siedlungswasserarbeiten durchgeführt haben und die, zum Teil, seit drei Jahren kein Geld gesehen haben.