Temeswar – Die Temeswarer Stadtverwaltung will eine weitere Landespremiere verzeichnen: Bei einem dreitägigen Impfmarathon sollen 10.000 Menschen das Serum von Pfizer-BioNTech bekommen. Dafür sollen sich rund 500 Ärzte, Arzthelfer und Medizinstudenten freiwillig gemeldet haben und ihre Freizeit dafür opfern. Die Aktion findet am Wochenende, 23. bis 25. April, statt. Bis zu dreißig Impflinien sollen dafür rund um die Uhr im regionalen Handelszentrum CRAFT (Eroilor-de-la-Tisa-Straße 22) betätigt werden. Auf der Impfterminplattform RoVaccinare kann man sich bereits anmelden, sowie über das landesweite Call-Center (021.414.44.25) oder das Temeswarer Bürgermeisteramt (0356.406.517). Laut Angaben des Leiters der Temeswarer Intensivstation am Notfallkreiskrankenhaus, Dr. Dorel Săndesc, rechnet man auch damit, dass Rumänen aus Österreich sich am Wochenende in Temeswar impfen lassen werden, zumal sie in der Bundesrepublik erst im Herbst an die Reihe kämen.
Ziel des Impfmarathons sei es Temeswar zur ersten Covid-19 freien Stadt des Landes erklären zu können, so Vertreter der Stadtverwaltung. Bürgermeister Dominic Fritz: „Ich weiß, dass die Temeswarer in schweren Zeiten zueinander stehen. Deshalb rufe ich alle auf, die sich noch nicht impfen haben lassen, den Arm hinzuhalten, damit wir bald wieder Schulen öffnen und normale Sport- und Kulturtätigkeit in der Stadt haben können, eben ein normales Leben führen können.“ Kulturschaffende haben sich der Kampagne angeschlossen und rufen Fans auf mitzumachen. So wird sich die Temeswarer Rockband Cargo, deren Mitglied Adi Bărar vor wenigen Wochen mit einer Coronavirusinfektion gestorben ist, auch am Wochenende impfen lassen. Drei Wochen später, am Wochenende vom 14. bis 16. Mai, soll der Impfmarathon wiederholt werden, um die zweite Impfdosis zu verabreichen, voraussichtlich in der Olympia-Sporthalle.
Der Impfmarathon ist eine weitere Premiere der Stadt Temeswar im Rahmen der rumänienweiten Impfkampagne gegen Covid-19: Die Stadt hatte das erste Non-Stop-Impfzentrum (auch wenn die Terminvergabeplattform fast einen Monat gebraucht hat, um auch die nächtlichen Termine buchen zu lassen), die ersten mobilen Teams, die abgelegene Ortschaften aufgesucht haben und führt derzeit auch ein Pilotprojekt durch, bei dem 50 Hausärzte den AstraZeneca-Impfstoff an ihre Patienten verabreichen.