79 Jahre seit Beginn der Russlanddeportation

Auch in diesem Jahr soll am Denkmal der Russlanddeportation vor dem AMG-Haus eine Kranzniederlegung stattfinden. (Bild aus dem Jahr 2023). Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar (ADZ) – 79 Jahre seit Beginn der Deportation der Rumäniendeutschen in die ehemalige Sowjetunion werden in diesem Jahr begangen. Das Demokratische Forum der Deutschen im Banat (DFDB) organisiert zu diesem Anlass eine Gedenkveranstaltung in Temeswar/Timișoara. Der historischen Ereignisse, die das Schicksal so vieler Menschen geprägt haben, wird am Freitag, den 2. Februar, gedacht.

Die Gedenkveranstaltung beginnt um 12 Uhr in der Katharinenkirche (in der Bolyai-János-Straße 4). Generalvikar Johann Dirschl zelebriert dort eine Andacht zum Gedenken der Russlanddeportation. Im Anschluss findet eine Kranzniederlegung am Denkmal der Russlanddeportation vor dem Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus (Ghe. Lazăr-Straße 10-12) statt. Eine Ansprache hält Ignaz Bernhard Fischer, der Vorsitzende des Vereins der ehemaligen Russlanddeportierten, es folgt ein gemeinsames Gebet. Nach der Kranzniederlegung findet ein Empfang im AMG-Haus statt.

Die Verschleppung der Rumäniendeutschen durch die Rote Armee zur Zwangsarbeit in die ehemalige Sowjetunion hat im Januar 1945 begonnen: bis zu 80.000 Rumäniendeutschen, Männer zwischen 17 und 45 Jahren, Frauen zwischen 18 und 30 Jahren, darunter Banater Schwaben (33.000), Siebenbürger Sachsen (über 30.000) und Sathmarschwaben (5000) wurden vornehmlich in die Ukraine, aber auch in den Kaukasus zur sogenannten Aufbauarbeit deportiert. Nur etwa 45 Prozent überlebten die Deportationsjahre. Wegen extremer Kälte, mangelhafter Unterbringung, chronischer Unterernährung, defizitärer hygienischer Bedingungen und schlechter medizinischer Versorgung kamen viele ums Leben. Die Überlebenden kehrten bis Ende 1949 in ihre Heimat zurück. Im Banat leben heute noch etwa 35 Russlanddeportierte.