Bukarest – Das Nationale Museum der Rumänischen Literatur (MNLR) in Bukarest lädt Kulturfreunde zur achten Ausgabe des Gellu-Naum-Festivals, benannt nach dem berühmten rumänischen Dichter, Essayisten und Dramatiker, ein. Das Festival findet am morgigen Freitag, den 28. Juli und am Samstag statt und wird in Zusammenarbeit mit dem Wanderfestival „Discuția Secretă“ und dem Departement für Interethnische Beziehungen (DRI) an der Rumänischen Regierung organisiert.
Zum Auftakt der Veranstaltung wird dem Publikum am Freitag ab 18 Uhr im Sommergarten des MNLR (Str. Nicolae Crețulescu Nr. 8), nach den Eröffnungsreden des Museumsleiters Ioan Cristescu und der Moderatoren Simona Popescu, in Zeiden/Codlea gebürtige Dichterin, und Cătălin Lazurca, Temeswarer Schriftsteller, ein beeindruckendes Erlebnis angeboten: sich die originale Tonaufnahme von Gellu Naums Lektüre aus seinem Gedichtband „Vârsta semnului“ anzuhören. Danach werden Bodgan Ghiu, Cătălin Lazurca, Cosmina Moroșan, Dan Stanciu und Iulian Tănase ihre Gedichte vorlesen und sich anschließend an einer Podiumsdiskussion zum Thema der aktuellen Lage der Lyrik beteiligen.
Der Literaturabend wird mit einem weiteren Gespräch über Gellu Naum mit seinen dichtenden Übersetzern, Mihók Tamás, Sebastian Reichmann und Ernest Wichner, die den Literaturfreunden auch eine Kostprobe ihrer eigenen Lyrik anbieten werden, fortgesetzt.
Letzterer wird auch eine Diskussion mit dem Dichter, Essayisten und Journalisten William Totok über die Temeswarer literarische Gruppe „Aktionsgruppe Banat“, deren Mitglied er war, führen.
Der nächste Abschnitt des Literaturabends widmet sich der Lyrik in ungarischer Sprache durch ein Rundtischgespräch mit den Dichterinnen und Dichtern Péter Demény, Kata Györfi, Karácsonyi Zsolt, Sántha Attila und Szántai János und die anschließende Lektüre einiger ihrer Werke.
Es werden weiter zwei Gedichtbände in rumänischer Übersetzung vorgestellt: „Calul moare. Păsările își iau zborul“ (deutsch: Das Pferd stirbt. Die Vögel fliegen weg) des avantgardistischen ungarischen Dichters Kassák Lajos und „Căluțul de lemn uitat la soare“ (deutsch: Das in der Sonne vergessene Schukelpferdchen) von Zalán Tibor.
Als Nächstes wird die Gastdichterin des Festivals Katja Grcic aus Kroaten ein paar Gedichte vorlesen und der erste Festivaltag endet mit der Dichtung und Performance von Alex Văsieș und Ștefan Baghiu. Der zweite Festivaltag ist für einen Ausflug nach Comana, Kreis Grurgiu vorbehalten. In Comana werden um 11 Uhr das Gedenkhaus von Gellu und Lygia Naum sowie die „Papiermühle“ um 13 Uhr besucht.