Reschitza/Orawitza – Der bildende Künstler, Kunsterzieher und Hochschullehrer Franz Kumher wäre in diesen Tagen 95 Jahre alt geworden. An ihn erinnert das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza „ mit einem ihm gewidmeten Sonderbrief mit Sonderstempel, der in Orawitza, seiner Geburtsstadt, am 16. Juli in Umlauf gesetzt wurde.
Geboren wurde Franz Kumher am 16. Juli 1927 in Orawitza. Kindheit und Jugend verbrachte er in Temeswar. Im Januar 1945 wurde er nach Russland deportiert, von wo er im Herbst 1946 mit einem Krankentransport mit einem ähnlichen Viehwaggon wie bei der Hinfahrt in den Osten Deutschlands transportiert wurde. Ende 1946 gelangte er in die britische Besatzungszone. Seine Kunststudien begann er 1948-1950 an der Pädagogischen Schule Alfeld/Leine, im Fachbereich Bildende Kunst. 1953-1955/57 vervollständigte er seine Studien in Hannover, zwischen 1957-1961 an der Fakultät für Bildende Künste der Universität Hamburg.
1953-55 war er Assistent bei Professor Kurt Schwerdtfeger an der Pädagogischen Anstalt Alfeld/Leine, während er gleichzeitig und darüber hinaus zwischen 1950 und 1963 als Kunsterzieher an Volkshochschulen und diversen Gymnasien tätig war. Ab 1963 war er Professor für Bildende Kunst an der Pädagogischen Hochschule Alfeld/Leine, die zur Universität Hildesheim gehört. Als bildender Künstler arbeitete er auf den Gebieten der Malerei, der Graphik und der Kinetik des Lichts.
Es folgten Jahre mit Ausstellungen in Hildesheim, Hamburg, Bremen, Kassel, München, Goslar, Düsseldorf, Rom, Mailand, Palermo, Bologna, Triest, Dubrovnik, Reschitza und Orawitza. Er nahm an Gruppenausstellungen weltweit teil.
Prof. Franz Kumher wurde mit zahllosen Preisen und Auszeichnungen bedacht, darunter 1988 das Bundesdeutsche Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1999 mit dem Kulturpreis der Donauschwaben, den das Bundesland Baden-Württemberg gewährt. Auf Initiative des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen wurde Franz Kumher 2007 Ehrenbürger von Orawitza. Er starb am 13. Februar 2018 in Deutschland.