Hermannstadt – In Klausenburg/Cluj-Napoca hat Elena Dumitrescu-Nentwig vor Kurzem ihren Prosaband „Adevărate sau imaginate, de întâmplat s-au întâmplat“ vorgestellt. Am morgigen Donnerstag, den 27. April, stellt die ehemalige Opernsängerin im Erasmus-Büchercafé in Hermannstadt/Sibiu, neben der im Limes-Verlag erschienenen rumänischen Ausgabe, auch die deutsche Übersetzung vor: „Erlebtes oder Erdachtes – es kommt schon mal vor“. Beginn der Buchvorstellung ist 18 Uhr. Ihr Debüt feierte Dumitrescu-Nentwig 2014 mit dem Roman „Naufragiaţii din Brăila“ (Die Schiffbrüchigen aus Brăila). In einer ersten Karriere war die heutige Schriftstellerin noch Opernsängerin. Nach ihrem Studium am Bukarester Konservatorium bei Valentin Teodorian und Hero Lupescu war sie zunächst als Solistin an der Oper in Jassy/Iaşi tätig. In der Rolle der Nachtigall, in der Oper „Die Vögel“ von Braunfels am Badischen Staatstheater Karlsruhe, debütierte sie 1971 in Deutschland. Von 1972 bis 1986 war sie als Solistin am Niedersächsischen Staatstheater Hannover tätig, trat aber auch in München, Hamburg und Salzburg regelmäßig auf.
1976 wurde sie von den rumänischen Behörden ins Land eingeladen, angeblich zu einem Konzert. Gleich bei der Ankunft nahm man ihr den Pass ab, sie wurde unter Securitate-Aufsicht gestellt und erhielt ein Auftrittsverbot. Nach Intervention des Auswärtigen Amtes und des Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher durfte sie zurück nach Deutschland. Hier heiratete sie den deutschen Bariton Franz Ferdinand Nentwig. Gemeinsam zogen sie 1991 nach Brüssel, wo Nentwig beim Königlichen Theater de la Monnaie unter Vertrag genommen wurde. In Brüssel gründete Elena Dumitrescu-Nentwig eine private Gesangsschule für junge begabte Opern- und Liedsänger und gab Meisterklassen für etablierte Sänger. Seit rund zehn Jahren leben die Nentwigs in Lissabon und Hannover, wo die frühere Opernsängerin weiterhin Gesangsunterricht gibt und zwischenzeitlich auch zur Schriftstellerin geworden ist.