Hermannstadt - Am Mittwoch gaben Vertreter des Kreisrats Hermannstadt/Sibiu den Abschluss der Arbeiten am umfangreichsten Projekt bekannt, das bis vor Kurzem auf Kreisebene durchgeführt wurde. Es handelt sich dabei um das Integrierte Abfallmanagementsystem für den Kreis, welches 2012 angelaufen ist und demnächst im gesamten Kreis greifen soll. Dafür wurden rund 80 Millionen Lei ohne Mehrwertsteuer ausgegeben. Die bisher abgeschlossenen Arbeiten umfassen die Schließung von fünf nicht EU-konformen Mülldeponien, die Errichtung von zwei Kompostanlagen in Großprobstdorf/Târnava und Kleinscheuern/Şura Mică sowie einer Sortieranlage in Kleinscheuern. Angekauft wurden über 96.000 Müllcontainer, die demnächst an die Haushalte im Kreis und an die lokalen Einrichtungen verteilt werden sollen.
Die Stadt Hermannstadt und die umliegenden Ortschaften sind die ersten, in denen das Projekt insgesamt umgesetzt wird. Hierzu werden in der Zeit von Oktober bis November die Verträge für die getrennte Müllsammlung und die Betreibung der Kompost- und Sortieranlagen ausgeschrieben. In den anderen Teilen des Kreises (Mediasch/Mediaş, der Mărginime, Agnetheln/Agnita und Freck/Avrig) muss die Kreisverwaltung damit noch warten, bis die alten Verträge ausgelaufen sind.
Im Fall von Hermannstadt wird es ab Herbst einen Betreiber geben, der die Abfälle getrennt sammelt und sie zur Sortieranlage nach Kleinscheuern bringt. Dazu werden die Einwohner keine neuen Verträge mit der betreffenden Firma abschließen müssen. Die Art, wie das Rathaus in den einzelnen Ortschaften die betreffenden Gebühren einnehmen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass es preisliche Unterschiede geben wird für die Stadt- und der Dorfbevölkerung. Demnach wurde, aufgrund des jährlichen Einkommens, für die Stadtbewohner ein ungefährer Wert von 8,5 Lei und für die Dorfbevölkerung von 4 Lei pro Monat ermittelt.
Nach der Einführung des getrennten Sammelsystems werden die Hermannstädter die Abfälle an die Müllentsorgungsfirma in verschiedenfarbene Tonnen getrennt abgeben: Papier und Karton in blauen Mülltonnen, Kunststoff und Metall in gelben Tonnen, Glas in grünen und biologisch abbaubare Abfälle in braunen Tonnen, die vom Betreiber ebenfalls getrennt gesammelt und an die Sortieranlage abgeliefert werden. In den verschiedenen Blockvierteln werden Behälter mit großem Fassungsvermögen aufgestellt.