Abschlussfeier beim Goethe-Kolleg

Chor- und Theatergruppe entzückt Publikum stundenlang

Axel Moustache mit der Theathergruppe "Wahnsinn" des Bukarester Goethe-Kollegs

Chor des Goethe-Kollegs unter Betreuung der Musiklehrerin Adelina Oltean Fotos: Șerban Căpățână

Bukarest – Am Sonntag haben sich die Schüler des Goethe-Kollegs im Bukarester Luceafărul-Veranstaltungssaal mit Groß und Klein vereint, um in festlicher Stimmung das Ende des Schuljahrs zu feiern. Dabei haben der von Musiklehrerin Adelina Oltean geleitete Chor und die von Schauspieler Axel Moustache koordinierten und in Zusammenarbeit mit Mihai Răzuș und Mircea Dragoman betreuten Theatergruppen der Schule ein weitläufiges Programm vorbereitet. Dabei durften sogar die Grundschulkinder auf die Bühne, um Szenen aus „Aschenputtel“ oder „Max und Moritz“ in altersentsprechender Ausdrucksweise und Form vorzustellen. Die Regie der adaptierten Theaterstücke führten die drei Betreuer selbst.

Die offiziellen Ansprachen der Schulleitung folgten erst danach, wobei sich die stellvertretende Direktorin Alina Suciu insbesondere für die freiwillige Tätigkeit der Betreuer der Chor- und der von der ehemaligen Schulleiterin Rodica Ilinca wieder ins Leben gerufenen Theatergruppe bedankte und die Kinder für ihre hervorragenden Leistungen beglückwünschte. Dabei wurde auch an die Historie der Theatergruppe angeknüpft, die bereits vor 20 Jahren beim Internationalen Jugendtheaterfestival in Deutscher Sprache in Temeswar dabei war und diesjährig erneut unter dem neuen Namen „Wahnsinn“ auf die Bühne steigen durfte.

Der von Adelina Oltean am Klavier begleitete Chor unterhielt im Anschluss mit einem weitläufigen Repertoire: von Kinderliedern wie „Oh, du lieber Augustin“ bis hin zu adaptierten Stücken der in den 30er Jahren berühmten „Comedian Harmonists“ durften die Schüler auf der Bühne auch klatschen, pfeifen, rhythmisch auf den Boden stampfen und mit den Fingern schnippen, ganz zum Amüsement ihrer Mitschüler.

Nach einer kurzen Verschnaufpause folgten mehrere Szenen bekannter Theaterstücke, sowohl auf deutscher, wie auch auf rumänischer Sprache, um das Event auch den Eltern schmackhaft zu machen, die kein Deutsch sprechen, wie Mitbetreuer Mihai Răzuș erklärte. Highlight dieses Teil des Events war ein Theaterstück, das von den Schülern selbst geschrieben und in Szene gesetzt wurde: „Der Trafikant“, eine Parodie in Anlehnung an das immer häufiger angesprochene Drogenproblem, wobei diesmal jedoch unterschiedliche Arten von Käse als Schmuggelware benutzt wurden. Ein kurzer Krimi, aufgebaut aus unterschiedlichen Szenen, der neben dem Schmuggel selbst auch über Diäten und Esssucht, über Superhelden und eigenhändige Gerechtigkeit mit dem Schlagstock spricht, der aber gleichzeitig den ganzen Saal fast ständig zum Lachen aufgefordert hat.

Um die Atmosphäre noch weiter aufzulockern, folgte im Anschluss ein kurzer Improvisationsmoment, bei dem die Mitglieder der Theatergruppe vor Ort unterschiedliche Märchen umschreiben und oftmals ihre Rollen ändern mussten. Zuweilen wollten Schneewittchens Zwerge nicht mehr arbeiten und Aschenputtel eigentlich den (gerade erfundenen) Bruder des Prinzen heiraten.

Nach einer wunderbaren Darbietung von Mozarts Sonate KV381 für vier Hände durch Ana-Maria Măndăchescu und Adelina Oltean folgte das Highlight des gesamten Abends: das preisgekrönte Theaterstück „Mit mir nicht“ (von Gustav Ernst), vorgestellt von der Theatergruppe „Wahnsinn“ des Goethe-Kollegs, in der Regie des Koordinators und Schauspielers Axel Moustache, welches das Abendprogramm kurz nach 21 Uhr auch abgeschlossen hat.

„Alles ist sehr gut abgelaufen, eigentlich über meine Erwartungen hinaus“, erklärte im Anschluss Moustache für die ADZ.