kn. Bukarest - Auf einem Empfang der Deutschen Botschaft wurden die diesjährigen Gewinnerinnen des internationalen Parlamentsstipendiums (IPS) vorgestellt. Im Rahmen dieses Programms vergibt die deutsche Bundesregierung jährlich etwa 120 Stipendien an ausländische Hochschulabsolventen. Die rumänischen Stipendiatinnen werden fünf Monate lang bei einem Mitglied des Deutschen Bundestag arbeiten und so tiefe Einblicke in das politische Geschehen der Bundesrepublik bekommen. Ein umfangreiches Seminarprogramm rundet den Aufenthalt der Stipendiatinnen ab. Petra Schubert von der Technischen Universität Berlin, die Teil der Auswahlkommission ist, beschreibt ihre Tage vor der Stipendienvergabe als sehr intensiv. Nach Gesprächen mit bulgarischen Bewerbern in Sofia kam sie nun nach Bukarest, um die rumänischen Kandidaten in Augenschein zu nehmen. Sie weist darauf hin, dass besonders die hohen Sprachanforderungen für viele Bewerber eine Hürde darstellen. Gleichzeitig betont Schubert, dass sie sich vor allem lebendige Teilnehmer wünsche, die vielleicht nicht perfekt Deutsch sprächen, dafür aber engagiert und interessiert seien.
Das IPS existiert bereits seit 1986 und war zunächst auf den Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten beschränkt. In der letzten Dekade wurde der Kreis der teilnehmenden Länder jedoch stetig erweitert, sodass heute über 30 Nationen vertreten sind. In Rumänien bewerben sich jährlich ca. 20 Hochschulabsolvent auf vier zur Verfügung stehende Plätze. In diesem Jahr haben sich besonders die Hochschulabsolventinnen durchgesetzt und dominierten klar den Auswahlprozess. Zwei der glücklichen Gewinnerinnen sind Romana Sălăgeanu und Raluca Dobrean. Beide konnten im diesjährigen Auswahlverfahren bestehen und sind nun voller Vorfreude auf ihre Zeit in Berlin. Die beiden jungen Frauen lebten und studierten bereits für einige Zeit in Deutschland und hoffen ihre Erfahrungen nach ihrer Rückkehr sinnvoll einsetzen zu können. Romana Sălăgeanu interessiert sich besonders für das Zusammenspiel zwischen der deutschen Regierung und europäischen Institutionen. Für Andrea Liebermann, eine ehemalige IPS Teilnehmerin, war die Zeit in Deutschland außerordentlich prägend. 1998 verbrachte sie fünf Monate im Bundestag in Bonn und beschreibt diese Zeit als lehrreich und nachhaltig. Besonders das Begleitprogramm der politischen Stiftungen ist ihr in guter Erinnerung geblieben. Heute arbeitet Liebermann u. a, in den Medien und empfindet ihre Erfahrungen aus Bonn als besonders hilfreich, um das politische Geschehen besser verstehen und bewerten zu können.