Kronstadt - Die Teilergebnisse der Volkszählung von vergangenem Jahr geben für Kronstadt/Braşov einen Bevölkerungsrückgang von knapp mehr als 83.000 Einwohnern an. Wenn man von diesen die Anzahl derer abzieht, welche ins Ausland gezogen sind, so bleibt trotzdem eine nicht geringe Ziffer, über welche man sich fragen kann, wo diese geblieben ist. Dabei gibt die erwähnte Volkszählung Aufschluss.
Alle Ortschaften um Kronstadt haben in den letzten zehn Jahren „Auswanderer“ aus Kronstadt eingebürgert. Eine Statistik, die getrennt von der Volkszählung erfasst wurde, zeigt, dass je nach der Nähe zu Kronstadt, einige Kleinortschaften wie Petersberg/Sânpetru um bis zu 30 Prozent mehr Einwohner haben als vor zehn Jahren – größtenteils aus Kronstadt kommend. Als Gründe geben die Vertreter des lokalen Statistischen Amtes in Kronstadt die geringen Entfernungen dieser Vororte zu Kronstadt (im Durchschnitt bis zu 20 Minuten Autofahrt) an sowie die bedeutend besseren Wohnbedingungen, wenn es sich um ein Eigenheim handelt.
Als Hauptgrund wird jedoch die steuerlich bedeutend günstigere Lage angegeben, da für eine gleiche Wohnfläche außerhalb Kronstadts bis zu 20 Prozent weniger Steuern bezahlt werden, was natürlich ein sehr ernst zu nehmendes Argument ist. Sehr viele der aus Kronstadt in die nahe Umgebung Ausgewanderten wohnen in Neubauten oder in sanierten Gebäuden, neben denen sich auch ein mittleres Grundstück befindet. In viele dieser Gebäude wurden Heizanlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut.
Bei Weidenbach/Ghimbav gibt es gleich mehrere Straßenzüge, die über Tiefenpumpen mit Erdenergie versorgt werden, ein Verfahren, das im Kronstädter Stadtgebiet nur bei zwei Unternehmen anzutreffen ist und das die Heizungskosten auf bis zu 30 Prozent der herkömmlichen Beträge senkt. In Kronstadt kann es wegen der dichten Bebauung nur sehr bedingt eingesetzt werden.