Achim Nica gestorben

Ein Interpret authentischer Banater Folklore ging von uns

wk. Karansebesch - Freitag im Morgengrauen starb Achim Nica (20.1.1930-23.11.2012), einer der authentischsten Interpreten rumänischer Volksmusik aus dem Banat („La Obreja într-o grădină“). Der Landwirt aus der ehemaligen Grenzergemeinde Obreja im Bistra-Tal hatte seine ersten Volksweisen 1960 aufgenommen und wurde zum Synonym authentischer rumänischer Volksmusik aus dem Banater Bergland („Gugulanerland“). Geschätzt wurde der Tenor vor allem für seine Interpretationen der Banater Doina, jener melancholisch-getragenen Volksweise, welche die Sehnsucht thematisiert. Aufgetreten ist er vorwiegend auf ländlichen Hochzeiten und bei orthodoxen Kirchweihfesten („Ruga“), fast nie auf großen Bühnen oder im Rahmen von Folklorefestivals, hingegen hat er eifrig Banater Folklore gesammelt und sehr viel Authentisches durch Aufnahmen gerettet.

Nica litt seit einiger Zeit an Dickdarmkrebs, konnte jedoch wegen der allgemeinen Schwäche seines Körpers nicht mehr operiert werden. Gestorben ist er am Freitag um 6.30 Uhr im Krankenhaus von Karansebesch an den Folgen eines Herzinfarkts. Er wurde auf dem Gemeindefriedhof von Obreja beigesetzt, neben den Gräbern der drei k.u.k.-Generäle, die aus dieser Ortschaft stammten (aus dem „Romanen-Banater/Wallachisch-Illyrischen Grenzregiment“ mit Regimenssitz in Karansebesch gingen insgesamt 13 k.u.k.-Generäle hervor). Das Kulturheim von Obreja, wo er aufgebahrt war, trägt den Namen „Achim Nica“.