Agent Green anders

Osterpakete seitens der Umweltschützer für die Bewohner abgelegener Weiler um Herkulesbad

Herkulesbad – Die Mitglieder der äußerst aktiven und effizienten Umweltschutzorganisation Agent Green, bisher bloß für spektakuläre Aktionen zum Schutz der Urwälder der Karpaten bekannt, besuchten in den Tagen vor und um die orthodoxen Ostern die Bewohner der abgelegenen Weiler, die in der Umgebung von Herkulesbad/Băile Herculane leben, im Raum des Nationalparks Domogled – Cerna-Tal. „Es handelt sich vorwiegend um alte Menschen, die einsam, aber in tiefstem Einklang mit der sie umgebenden Natur leben und denen eine Handreichung unsererseits wohltat“, heißt es in einer Erklärung von Agent Green.

„Wir haben sie überrascht mit einer Lebensmittelspende und mit vielem, das in jedem Haushalt von Nutzen ist“, heißt es weiter. „Wir wissen natürlich, dass Handreichungen an jedem Tag des Jahres diesen Menschen entgegenkommen, umso mehr in Krisenzeiten und an Feiertagen. Für sie ist ein Gang in den `nächsten` Lebensmittelladen ein Tagesausflug. Wir haben uns auf die Menschen konzentriert, die im Nationalpark Domogled – Cerna-Tal leben, von denen wir viele schon seit Längerem kennen, seit wir hier gegen die Schändung der Natur vorgehen. Es sind Menschen, die wahrlich in Harmonie mit der Natur zu leben verstehen. Ihre Häuser sind schwer zugänglich, ihre Hauswirtschaften verschmelzen regelrecht mit den Bergen und den Wäldern. Ihr Leben folgt einem anderen Lebensrhythmus und -modus, der von unserem stark abweicht. Sie leben nahezu autark und sind die Einsamkeit der Berge und der Wälder gewohnt, freuen sich aber trotzdem umso mehr, wenn sie Beweise bekommen, dass jemand an sie denkt. Unsere Hilfspakete haben wir auch überreicht in der Absicht, ihnen einen Impakt mit der `Zivilisation` zu ersparen, der heute unter Umständen zu Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus führen kann. Wir selbst haben den direkten Kontakt mit ihnen vermieden, indem wir unsere Ostergeschenke am Hoftor abgestellt haben. Für diese Leute, die wir vage kennen, war es eine immense freudige Überraschung.“

Agent Green war Anfang März durch seine Menschenketten im Urwald von Iardaștița aufgefallen, die im Nationalpark Domogled–Cerna-Tal das Vordringen der Planierraupen, Bagger und Kräne verhindern sollten, die hunderte Hektar Urwald vernichtet haben, um eine Hochspannungsleitung vom Wasserkraftwerk Eisernes Tor I über Reschitza nach Arad (das „Projekt LEA”) quer durch den Nationalpark zu bauen, deren Entwürfe von Transelectrica mit allen möglichen Genehmigungen, bis hinauf seitens des Parlaments, versehen waren (ADZ berichtete) – und die jede gesetzliche Vorgabe zum Schutz der Urwälder, die LEA durchquert, ignorieren. Durch den Bau dieser Hochspannungsleitung werden 14 streng geschützte Naturareale (viele unter dem Schutz auch der Natura-2000-Vorgaben der EU) zerstört.