Karansebesch – Florentin Cârpanu, der ehemalige Generaldirektor des riesigen Banater Schweinemastbetriebs COMTIM (eine Million Mastschweine pro Jahr), hatte nach seinem politischen Intermezzo als Präfekt des Landkreises Temesch unter dem Namen „Agrobanat“ einen ausgedehnten Landwirtschaftsbetrieb mit Feldfrüchten (und Lagerungsmöglichkeiten in Riesensilos) und deren Veredelung zu Kraftfutter sowie Tierzucht aufgebaut. Nun drang die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass „Agrobanat“ sein Futtermittelwerk bei Karansebesch an einen Newcomerbetrieb im Landwirtschaftsbereich, an „Agroland“, verkauft.
Agroland will die Futtermittelfabrik von Agrobanat zum ersten Futtermittelerzeuger Rumäniens umbauen, der Non-GMO-zertifizierte, genetisch unmodifizierte Futtermittel erzeugt. Die Agroland-Gruppe entschied sich zur Übernahme der Karansebescher Futtermittelfabrik nach Verhandlungen mit einem der Söhne Cârpanus, der das Temeswarer Lipoplast-Unternehmen besitzt und dabei ist, den Landwirtschaftsbereich abzustoßen. (Nachdem der Firmen-Patriarch Florentin Cârpanu sich aufs Rententeil zurückgezogen hatte, übernahmen seine Söhne und Enkel den ausgedehnten Betrieb.)
Die Karansebescher Futtermittelfabrik ist übersichtlich groß (12.000 Tonnen/Jahr). Agroland will dort 1,3 Millionen Euro in den Umbau investieren, wobei allerdings die Kaufsumme und die Ausgaben zur Wiederaufnahme der Produktion darin eingeschlossen sind. Das Kaufverfahren soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Bis 2024 soll die Produktion des Futtermittelwerks um jährlich 25 Prozent gesteigert werden. Momentan hat das Werk, das an der Muntele-Mic-Straße in Karansebesch auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern steht, nur noch acht Arbeitnehmer. Gegenwärtig betreibt Agroland parallel zum Kaufprozedere auch das Zertifizierungsprozedere für die Produktion der genetisch unmanipulierten Futtermittel. Letzteres soll Ende August abgeschlossen werden.
Horia Cardoș, der Gründer und Generaldirektor von Agroland, erklärte den Medien: „Wir haben uns als Ziel vorgenommen, der größte Hühnereier- und -fleischproduzent Rumäniens zu werden, der mit genetisch unveränderten Futtermitteln arbeitet. Deshalb ist für uns die Übernahme der Karansebescher Fabrik eine vitale Angelegenheit. Bisher war das größte Hindernis in der Aufnahme und beim Ausbau der Produktion genetisch unveränderter Futtermittel das Nichtvorhandensein einer geeigneten Fabrik. Nun kann sich, mit der Karansebescher Fabrik, auch der Markt für dieses Produkt entwickeln: Futtermittel, die Non-GMO-zertifiziert sind.“