Reschitza – Wie be-reits berichtet hat die PNL etwa zeitgleich mit den internen Wahlen der PSD zur Besetzung der Führung der Kreisorganisation durch Silviu Hurduzeu, die Ergebnisse der „Sonntagsfrage“ veröffentlicht, derzufolge der amtierende Bürgermeister Ioan Popa (PNL) einen überwältigenden Stimmenanteil von 80 Prozent einführe, wenn jetzt Kommunalwahlen wären. Und dies gegen zwei mögliche PSD-Kandidaten, die sich im Kreisrat profilieren, Ioan Crina, ein ehemaliger Reschitzaer Vizebürgermeister und Asphaltunternehmer, und die pensionierte Richterin Gabriela Stuparu, ehemals Vizepräsidentin und Präsidentin des Kreisgerichts Karasch-Severin.
Die Umfrage sei ohne sein Wissen durchgeführt worden, behauptet heute der amtierende Bürgermeister Ioan Popa, ihm seien bloß die Resultate zur Kenntnis gebracht worden. Das klingt zwar wenig glaubhaft für jemand, der Popas Art kennt, überall mitzumischen (zu-mal er auch Vorsitzender der PNL-Stadtorganisation Reschitza ist). Seine Zurückhaltung in der Beurteilung des Umfrageergebnisses/der frühzeitigen Meinungssondierung kann man aber teilen, wenn man überlegt, dass der wahrscheinliche Gegenkandidat Popas, der Unternehmer und Bürgermeister von Dognatschka, Remus Rof, bei der Sonntagsfrage als Gegenkandidat gar nicht in Betracht gezogen wurde.
Von den Medien auf die Umfrage angesprochen, sagte Popa: „Die PNL hat wohl befunden, dass zur Hälfte des Mandats eine Kalibrierung der Lokalpolitiker vorgenommen werden muss, die sich um Bürgermeisterstühle oder den Kreisrat bewerben werden. Um zu sehen, wie wir stehen. Mich hat das Resultat überrascht. So viel Vertrauen hätte ich nicht erwartet. Aber die Zahlen sind zum gegenwärtigen Standpunkt kaum relevant. Allerdings habe ich bemerkt, dass unsere politischen Gegner und Partner in der Regierungsallianz seit einiger Zeit schon auf die Wahlkampftube drücken. Mein Rat wäre, ruhig weiter intelligent zu regieren. Ein paar Monate vor den Wahlen reichen für einen Wahlkampf. Jetzt ist so etwas verfrüht.“
Zu seinem wahrscheinlichen Gegenkandidaten Remus Rof befragt, schmunzelte Popa: „Wir haben, unter falscher Mailadresse bereits ein paar Freundlichkeiten ausgetauscht. Allerdings habe ich der anfänglichen Art der Attacken auf die Familie und das Familienleben, die ich sehen musste, ein Ende bereitet. Seit etwa sechs Wochen ist damit Funkstille, obwohl der Mensch seinerzeit verneint hat, dass er dahinterstecke. Ich habe Rof angerufen und ihn eingeladen, mich im Rathaus zu besuchen. Ich möchte ihm Gelegenheit bieten, sich mit der Problematik eines solchen Rathauses vertraut zu machen, denn wenn er das Rathaus übernehmen möchte, dann hat er in mir einen Partner. Ich möchte ihm die 181 Projekte zeigen, ihm die Dokumentationen zum Vertrautmachen nach Hause geben, denn 2024 soll nach den Wahlen keine Zäsur entstehen, falls nicht ich, sondern er gewählt wird. Ich werde nie vergessen, wie schwer es mir vor sechs Jahren fiel, als ich das Rathaus übernahm und niemanden hatte, der mich dort einführte. Mich hat es Monate gekostet, bis ich wusste, wie man mit diesem `Spielzeug` umzugehen hat. Sowas möchte ich einem nächsten Bürgermeister ersparen.“