Reschitza - Die schon seit längerem angekündigte Bittstellerreise des Reschitzaer Bürgermeisters Mihai Stepanescu zu diversen Ministerien in Bukarest fand Dienstag und Mittwoch statt. Stepanescu war im Ministerium für Umweltschutz und Forstwirtschaft, im Ministerium für Regionalentwicklung und Tourismus und im Ministerium für Verwaltung und Inneres. Nach seiner Rückkehr am Mittwochabend hielt er eine kurze Pressekonferenz ab und behauptete dort, dass parallel mit seinen Demarchen der Kreisratspräsident Sorin Frunzăverde – gleichzeitig erster Vizepräsident der Regierungspartei PDL – zu den selben Themen eine Unterredung mit Premierminster Emil Boc geführt hatte.
Im Umweltministerium sprach Stepanescu vor wegen der Aufstockung der Gelder für die Erneuerungsarbeiten im Tierpark von Reschitza. Zusätzlich zur Investition von 1,5 Millionen Euro, die das Umweltministerium in seinem Haushalt für 2011 dafür vorgesehen hat, braucht Reschitza weitere 1,3 Millionen Lei für die Durchführung von Arbeiten, die in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen werden konnten. Reschitza hat auf Initiative von Bürgermeister Stepanescu, ein Forstingenieur, entschieden, seinen Tierpark auf EU-Standarde zu bringen und investiert dazu seit 2009 einiges an Geld, wobei auch EU-Mittel und Mittel des Ministeriums für Umweltschutz zum Einsatz kommen.
Ebenfalls im Ministerium für Umweltschutz sprach Stepanescu vor wegen der Machbarkeitsstudie für die Ausweitung der Siedlungswasserwirtschaft in den beiden größten vorstädtischen Siedlungen von Reschitza, Moniom und Doman, sowie für die Ko-Finanzierung der vom Stadtrat beschlossenen Bauarbeiten zum Wildwasserschutz rund um und in Reschitza. Letztere sind, wie sich bei den Überschwemmungen von 2005 auf katastrophische Weise gezeigt hat, äußerst dringende Schutzbauten. „Eigentlich bin ich von diesen Gesprächen optimistisch zurückgekehrt“, schlussfolgerte Mihai Stepanescu bezüglich dieses Abschnitts seines Heischegangs in die alles bestimmende Hauptstadt.
„Daraufhin besuchte ich das Ministerium für Regionalentwicklung und Tourismus,“ erzählte Stepanescu, „wo es mir um die Konkretisierung eines Versprechens ging, das mir Ministerin Elena Udrea gemacht hat: Geld für die Asphaltierung von Straßen in allen sechs Randvierteln von Reschitza: Sekul/Secu, Câlnic, Moniom, Doman, Cuptoare und Ţerova. Da werde ich wohl noch etwas an Verhandlungen nachlegen müssen, aber eigentlich spürt man im Ministerium bereits das Wahljahr 2012 und die Beamten sind – anscheinend auf höheren Befehl – offener gegenüber Geldforderungen aus einkommensarmen Ortschaften. Letztendlich werden wir das Geld für die Asphaltierungen wohl sehen, ob noch 2011 oder erst 2012, das wird sich zeigen.“
Schwieriger als (nach ziemlich viel Vorarbeit und Medienrummel) eigentlich erwartet, dürfte es werden mit der Fernheizung von Reschitza. Der Bereich gehört ins Ressort des Ministeriums für Verwaltung und Inneres und die Geldmittel, die Reschitza zur Sicherung der Fernheizung für die ans System angekoppelten verbliebenen 4000 Abonnenten bräuchte, sind Stepanescu „bestenfalls vag versprochen worden“, wie er es formulierte.
„Die Situation wird im Ministerium analysiert und wir bekommen sehr bald einen Bescheid, hat man mir versprochen.“ In dieser Sache hoffe er mehr auf die Resultate des Gesprächs, das der Kreisratspräses Frunzăverde mit Premierminister Emil Boc geführt hat, auch wenn Frunzăverde immer wieder behauptet hat, dass die Fernheizung einer Ortschaft ausschließliche Sache der Kommune und nicht des Kreisrats ist.