Altbau stark beschädigt

Herkulesbad: Teil des Daches der Kaiserbäder eingestürzt

Schnee- und Regenfälle verursachten den Einsturz des sanierungsbedürftigen Daches der Kaiserbäder in Herkulesbad. Foto: Herculane Project

Herkulesbad - Ein Teil des Daches der Kaiserbäder in Herkulesbad/Băile Herculane ist Anfang der Woche eingestürzt. Die Instandhaltungsarbeiten an dem Gebäude sind wegen der aktuellen Gerichtslage des historischen Baues nicht möglich. Grund für den Einsturz waren die Schnee- und Regenfälle in diesem Winter.
„Ein Teil des Daches ist eingestürzt. Wir entlasten uns nicht von der Schuld, jedoch haben wir in letzter Zeit alles gemacht, was wir machen konnten. Das Gebäude ist in die Verwaltung der Stadt übergegangen, das Grundstück darunter aber nicht. Wir haben mit den Eigentümern Gespräche geführt und sie gaben uns zunächst die mündliche Genehmigung, das Sanierungsprojekt durchführen zu können, das heißt in erster Linie, das Gebäude zu sichern. Als wir aber mit den Papieren rübergingen, wollten sie den Vertrag nicht mehr unterschreiben. Leider kann ohne die Zustimmung der Eigentümer am Gebäude nichts unternommen werden“, erklärte Delia Iliescu, Pressesprecherin des Bürgermeisteramts Herkulesbad, der Presse gegenüber.
Das Bürgermeisteramt arbeitet seit einiger Zeit mit einem Team junger Architekten zusammen, die das „Herculane Project“ in die Wege geleitet haben. Durch diese Initiative zur architektonischen Rettung des Kurbads Herkulesbad sollen nicht nur die Kaiserbäder, sondern auch andere Altbauten aus dem Kurort gesichert werden.
Die Kaiserbäder oder das sogenannte „Neptun-Bad“ wurde 1883-1886 vom Wiener Architekten Wilhelm von Doderer errichtet. Die Besitzverhältnisse sind ab 2003 verwirrt, als der damalige Tourismusminister Dan Matei Agathon dem zwielichtigen Geschäftsmann, seinem damaligen PSD-Partei- und -Parlamentskollegen Iosif Armaș den gesamten historischen Badekomplex an beiden Ufern der Cerna unter bis heute nicht ganz geklärten Bedingungen zuschanzte. Armaș trat an, um daraus, so lange es irgendwie ging, maximalen Profit zu schlagen, um nach totaler Abwirtschaftung der Hotels und Kuranlagen diese – auch zur Tilgung von Schulden bei Staat und Privaten, die er zwischendurch gemacht hatte – loszuschlagen, wodurch die Einheit zum Streubesitz wurde (die ADZ berichtete). In der Zwischenzeit befindet sich das Grundstück unter den Kaiserbädern unter Beschlagnahme der Behörde zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens und des Terrorismus (DIICOT) und der Antikorruptionsbehörde (DNA).