Orawitza – Das im Verfall begriffene Alte Rathaus von Orawitza (eingeweiht 1796), das noch aus den Zeiten stammt, da Orawitza der Haupt- und Verwaltungsort des Banater Berglands war (schon dadurch, dass von hier aus das Berg- und Münzwesen verwaltet wurde und das Berggericht ansässig war), wird mittels einer EU-Finanzierung zu einem „Museum des Karasch-Tals“ umgebaut.
Dieser Tage ist die unter Denkmalschutz stehende Bauruine von einer Baufirma übernommen worden, die für Renovierungen und den Wiederaufbau denkmalgeschützter Bauten autorisiert ist. Für die Renovierung stehen knapp 5,38 Millionen Lei zur Verfügung. Als Bauzeit sind zwei Jahre festgelegt. Das Gebäude soll in alter barocker Pracht wiedererstehen.
Orawitza ist eine Stadt mit knapp 12.000 Einwohnern. Die sechs Museen der Stadt sind im vergangenen Jahr von 11.000 Interessenten besucht worden. Es gibt in Orawitza neben dem ältesten noch bestehenden festen Theaterbau Rumäniens (eine adaptierte Kopie des alten Wiener Burgtheaters, 1817 in Anwesenheit des habsburgischen Kaiserpaars eingeweiht und von den Orawitzaer Freimaurern und der Beamtenschaft des Bergwesens finanziert), wo sowohl Theater gespielt wird, als auch ein Kultur-Museum in Betrieb ist (mit der umfangreichsten und ältesten Sammlung von Theaterplakaten Rumäniens, viele von ihnen drei- und viersprachig), noch folgende Museen: Das Museum des Freimaurertums, das Museum der Bergapotheken (wo die Apothekerdynastie der Familie Knoblauch fast 159 Jahre lang ununterbrochen tätig war), das Eisenbahnmuseum (mit der „Banater Semmeringbahn“, der ältesten Bergbahn Rumäniens), ein Ethnographiemuseum und das Museum der kaiserlichen Münzprägestätte.