Temeswar (ADZ) – Der am 9. Juni gewählte neue Temescher Kreisratsvorsitzende Alfred Simonis (PSD) wurde am Montag in sein Amt eingeführt. Ebenfalls am Montag fand die erste Sitzung des neuen Kreisrates statt. Diesem gehören 11 Sozialdemokraten, 9 Liberale, jeweils 5 Vertreter der USR und der AUR-Partei sowie 4 Mitglieder der „Forța Dreptei“ und ein Vertreter der PMP an. Die Kreisverwaltung befinde sich am Anfang eines neuen Weges, sagte Simonis. Sie sei verpflichtet, mit dem Temeswarer Bürgermeisteramt zusammenzuarbeiten und persönlich wünsche er sich, gemeinsam mit Bürgermeister Dominic Fritz diese Beziehung zu stärken und auszubauen. Selbstverständlich wolle er mit allen Bürgermeistern des Kreises Temesch zusammenarbeiten, schließlich sei er für alle Temescher Bürger da, unabhängig der politischen Couleur ihrer Bürgermeister, beteuerte Simonis.
Er wisse, dass die Vorgängerverwaltung schon vieles auf den Weg gebracht habe, aber das sei noch immer ungenügend, man spüre eine bereits langanhaltende Stagnation. Diese müsse überwunden werden. Obwohl sich alle angestrengt hätten, sowohl die Temeswarer Verwaltung als auch der Kreisrat, habe man immer gespürt, dass die Unterstützung durch die Regierung zu mager sei. Seit 2 Jahren habe sich aber etwas Grundlegendes geändert und es begannen Regierungsgelder hierhin zu fließen. Vor allem im Verkehrswesen habe sich diese Änderung in der Regierungspolitik gegenüber dem Kreis Temesch vollzogen, dafür müsse man sich bei Verkehrsminister Sorin Grindeanu bedanken, so Simonis. Allerdings müsse man im selben Tempo mindestens fünf-sechs Jahre arbeiten, um im Entwicklungswettbewerb mit anderen Kreisen aufholen zu können. Wenn er auf seine Vorgänger blicke, wisse er, dass es ihnen leidgetan habe, nicht mehr mit dem Temeswarer Bürgermeisteramt zusammengearbeitet zu haben. Die Angst vieler Politiker, dass einem Gegner mehr gelingen würde als ihm selbst, spüre er nicht.
Dass Temescher Politiker nicht stärker für die Anliegen ihres Kreises in Bukarest gekämpft haben, sei nur ihnen anzurechnen und nicht dem jeweiligen Regierungschef oder irgendeinem Minister. Wenn man geeint in Bukarest auftrete, könne doch kein Minister ein Anliegen des Kreises Temesch oder der Stadt Temeswar einfach zurückweisen. Die Bukarester Auffassung, wonach man sich im Westen Rumäniens schon selbst helfen könne, kenne er gut und er habe auch nichts dagegen, dass Steuergelder in unterentwickelte Regionen fließen, aber das könne doch nicht Jahrzehnte lang so gehen, erklärte Simonis in seiner ersten Ansprache als amtierender Kreisratspräsident. Gemeinsam mit seinen Kollegen und auch mit den anderen Verwaltungsträgern wolle er für jedes Projekt kämpfen, das den Kreis Temesch nach vorne bringt. Gleichzeitig aber werde er sich auch der Ausgaben der Kreisverwaltung annehmen und diese kürzen. Die eigenen Einnahmen müsse man deutlich besser und effizienter bewirtschaften, schloss Simonis.
Simonis ernannte bereits zwei seiner persönlichen Berater, diese sind der Temeswarer Ex-Bürgermeister Nicolae Robu (PNL) und der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Kreisrates Cristian Moș, der die USR verlassen hatte. Für Robu spräche die hohe Anzahl an Stimmen, die er bei den Kommunalwahlen bekommen hat, für Moș seine Erfahrung in der Kreisverwaltung.