Reschitza/Lupak - Wie als Reaktion auf die in den vergangenen Wochen lancierten Anschuldigungen des Reschitzaer Bürgermeisters Ioan Popa (PNL) gegen den Kreisrat Karasch-Severin wegen der Verschleppung der Inbetriebnahme der ökologischen Mülldeponie in Lupak besuchte Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) Donnerstag die ewige Baustelle, um sich „vom Stand der Arbeiten zu überzeugen. Die jetzige Situation zwang mich, der Baustelle des Integrierten Zentrums fürs Management der Abfälle in Lupak einen Besuch abzustatten.”
Hurduzeus Schlussfolgerung war gleichzeitig ein unmissverständlicher Seitenhieb auf den Reschitzaer Bürgermeister und gegen dessen in jüngster Zeit lancierte Schimpftiraden, was darauf hindeutet, dass beide Seiten bereits heftig kommunalen Wahlkampf betreiben: „Egal welches die Informationen sind, die im öffentlichen Raum zirkulieren“, sagte Hurduzeu, „in Lupak wird gearbeitet, um die Probleme zu beseitigen, die beim Auffangbecken für das Levigat und am Dach der Sortierhalle aufgetreten sind. Es ist auch nötig, dass die Investitionen fortgesetzt werden und dass die Empfehlungen der Fachleute umgesetzt werden.“
Daraufhin ging Hurduzeu direkt auf die Aussagen des Reschitzaer Bürgermeisters ein: „Wie bekannt, ist der Herr Bürgermeister nicht allein incognito auf Besuch der Baustelle in Lupak gewesen. Wenn er Wahlkampf betreibt, indem er seinen neuen Parteikollegen und alten Freund Romeo Dunca durch Baustellen führt und anschließend mit ihm in Fernsehstudios sitzt, dann lade ich beide mal ein, mit mir zusammen Verwirklichungen des Kreisrats aus meiner Amtszeit zu besuchen, die Donaufähre, den neuen Hafen am Donauufer in Neumoldowa usw. Und binnen Kurzem stehen noch einige Einweihungen an. Ich habe einen einzigen Wunsch: der Ton, meine Herren, sollte bitte zivilisierter sein! Es ist leicht, mittels Schimpftiraden Wahlkampf zu betreiben, aber ist es auch schön? Zivilisiert ist es sicher nicht!“
Die Arbeiten an der Mülldeponie Lupak werden gegenwärtig von Hidrocon-struc]ia Karansebesch ausgeführt. „Ich glaube nicht, dass dort unter Hunderten Arbeitnehmern nur Kretins sind, wie mein Kollege aus der Kommunalverwaltung behauptet hat“, sagte Hurduzeu. „Und das Projekt stammt von einer national anerkannten Firma. Auch dort glaube ich kaum, dass bei dieser Firma nur Kretins arbeiten, wie der Bürgermeister zu verstehen gibt.“
Der faktische Stand in Lupak, wie er sich Donnerstag dem Kreisratspräsidenten darstellte: Am Auffangbecken fürs Levigat wird gearbeitet, das technische Projekt fürs Dach der Sortierhalle ist fertig und genehmigt, mit Baugenehmigung. Der Kreisrat bereitet gegenwärtig eine Gerichtsklage gegen die Firma vor, die das Projekt des ersten Auffangbeckens ausgearbeitet hat und die dem Kreisrat vom Entwicklungsministerium aufgedrängt worden war (bekanntlich ist jenes Becken ohne Drainage fürs darunter befindliche Grundwasser gebaut und dann von Grundwasser hochgehoben, aber als Ganzes nicht beschädigt worden – nur dass das Becken kein Gefälle hat, weder zum Auffangen des Sickerwassers aus dem Müll – das Levigat – noch zum Abfließen zu den Filtern). „Von der Entwurfsfirma oder deren Nachfolgern will der Kreisrat per Gerichtsbeschluss den Schaden ersetzt haben. Da das erste Auffangbecken aber ganz geblieben ist und wenn die Umweltschutzbehörde APM und die Umweltgarde GM einverstanden sind, könnte die Deponie unter provisorischen Bedingungen in Betrieb genommen werden, noch bevor das neue Auffangbecken fertig ist.“