Reschitza – Vor und während des Präsidentschaftswahlkampfs waren in Reschitza/Reşiţa und in seiner Herkunftsgegend Teregova immer wieder Gerüchte aufgetaucht, dass der Reschitzaer Bürgermeister Mihai Stepanescu (PSD) zu Höherem berufen sei und werde – bis hin zum Ministeramt für das Forstwesen, wozu er ja von der Ausbildung her (er ist Forstingenieur) und aufgrund seiner mehrjährigen Erfahrung als Leiter des Staatlichen Forstbetriebs Romsilva irgendwie sogar geeignet sei. Da er von der regierenden PSD auch als Wahlkampfleiter in Reschitza und Karasch-Severin eingesetzt war – sein unmittelbarer Vorgesetzter, der Abgeordnete Ion Mocioalcă, verantwortlich für Westrumänien – war das ein zusätzliches Argument und wurde als Prüfstein für seine Eignung interpretiert. Nachdem aber die PSD den Wahlkampf für Ponta ziemlich lamentabel verlor (auch in dem zwischendurch zur einsamen Banater PSD-Hochburg aufgestiegenen Banater Bergland und in Reschitza), verstummten die Gerüchte, selbst in der vergangenen heißen Woche der Regierungsumbildung. Stepanescu aber fühlte sich am vergangenen Wochenende bemüßigt, mit einer stark demagogisch und lokalpatriotisch angehauchten Erklärung vor die Medien zu gehen: ihn interessiere kein anderer Posten als jener in der Kommunalverwaltung, den er besetze und für den er sich am besten geeignet fühle.
Denn er müsse seine Versprechungen halten, die er gegenüber den Bürgern von Reschitza gemacht habe, auch wenn solche Versprechungen „sich in den meisten Fällen an der exzessiven Bürokratie zerreiben und Bürgermeister sehr oft genötigt sind, den Bürgern zu erklären, weshalb sie gewisse Projekte nicht zu Ende führen können.” „Auch mir sind allerlei Gerüchte zu Ohren gekommen”, sagte Stepanescu, „dass ich in unmittelbarer Zukunft bei weiß was für Staatsinstitutionen arbeiten werde – oder in der Kommunaladministration.” Mit letzter Bemerkung bezieht er sich auf das Gerücht, dass er bei den nächsten Kommunalwahlen 2016 für das Bürgermeisteramt in Temeswar oder für den Vorsitz des Kreisrats Karasch-Severin antreten werde – was er bisher nie verneint hat. „Mich interessiert keinerlei andere Administration”, sagte Stepanescu diesmal kategorisch, „weder auf Kreis-, noch auf nationaler Ebene, denn ich habe genug lokale Projekte, die terminlich überzogen sind. Mit Bedauern muss ich auch feststellen”, ging Stepanescu in seiner gewohnten Art in die Offensive und bog die Diskussionsrichtung um, „dass bis zur Stunde die Leitfaden der EU-Finanzierungen 2014-2020 noch nicht erschienen sind. Was passiert, wenn die erst 2015 gegen Jahresende oder gar 2016 erscheinen? Ich weiß es nicht, da ist oft eine exzessive Bürokratie und wir, in der Kommunalverwaltung, machen Versprechungen aufgrund von Rechtsvorschriften und Normen, die wir dann nicht halten können und in Erklärungsnot geraten. Ich will also nicht höher hinaus, sondern ich habe genug zu tun, zu halten, was ich bisher versprochen habe.”