Temeswar - Grüner Salat, Sauerampfer, Brennnessel, Bärlauch oder Liebstöckel: Es ist die Zeit, da das erste Frischgemüse aus den Gärten der Temeswarer Randviertel und aus den umliegenden Ortschaften auf die Marktplätze der Begastadt drängt und hier auch sehnlichst von den Temeswarern erwartet wird. Frischgemüse, darunter wenn möglich je mehr Bio-Gemüse soll direkt, also ohne die Umwege über die profitgierigen Händler, von den landwirtschaftlichen Kleinproduzenten, erstens auf den Bauernmärkten oder den fliegenden Märkten der Stadt an Kunden und Feinschmecker kommen. Derzeit sind in Temeswar drei Bauernmärkte zugänglich: Der erste, schon vor drei Jahren eröffnet, funktioniert wöchentlich zweimal, mittwochs und samstags, auf dem Gelände vor dem Stadion „Dan Păltinişanu“. Markt Nr. 2 und 3 sind im Wohnviertel an der Lippaer Straße auf einem Gelände zwischen den Plattenbauten sowie auf einem historischen Stadtplatz, dem Trajanplatz, beide einmal wöchentlich eingerichtet. Zum Verkauf werden ausschließlich einheimische Erzeugnisse aus den Hausgärten zugelassen.
Der Absatz von Importwaren, der leider auf den anderen städtischen Marktplätzen wegen der Profitgier und dem Erfindergeist der Obst- und Gemüsehändler, aber auch wegen der laschen Kontrolle überhand genommen hat, ist hier strikt verboten. Den Händlern, die sich nicht an diese Vorschriften halten, drohen Geldstrafen von 1000 Lei und ein Verkaufsverbot auf allen anderen Marktplätzen der Stadt. Um eine Zugangsgenehmigung auf den Fliegenden Märkten Temeswars zu erhalten, haben interessierte Kleinproduzenten beim Sitz des Stadtunternehmens Pieţe AG einen speziellen Antrag zu stellen. Es folgt eine Bewertungsprozedur durch eine Fachkommission, die von dem PNL-Stadtrat Ştefan Sandu (einer der Initiatoren des Projekts der Temeswarer Bauernmärkte) geleitet wird. In manchen Fällen folgt gar ein Besuch bei den jeweiligen Kleinproduzenten, zur Prüfung ihrer Hausgärten. Laut Stadtrat Ştefan Sandu hätte man in der ersten Phase mehr als 230 Anträge von landwirtschaftlichen Kleinproduzenten geprüft, genehmigt wurden bisher nur etwa 30 Prozent. Hauptziel ist der Ausschluss jeglicher Spekulanten auf dem Obst- und Gemüsemarkt in Temeswar.