Angerplatz erneut Baustelle

Die Junii haben den Umbau erzwungen

Eine kostspielige und schlechte Lösung: der Fahrzeugverkehr auf dem Angerplatz. Foto: Hans Butmaloiu

Kronstadt - Der Angerplatz/Piaţa Prundului in Kronstadt/Braşov war vergangenes Jahr mehrere Monate für Fahrzeuge geschlossen, um modernisiert und verkehrstauglich umgebaut zu werden. Das Ergebnis stellten wir in der „Karpaterundschau“ ( Nr. 3, 19. Januar l. J.) vor, als der Verkehr (endlich!) wieder aufgenommen worden war.

Allerdings waren damals schon einige Mängel festzustellen, die von den Anrainern beklagt wurden: fehlende Parkplätze, abgeschnittene Zufahrten zu den Hotels und vor allem kein Zugang mehr zu einer der sehr oft und gerne besuchten Sehenswürdigkeiten Kronstadts: die Nikolauskirche, wo sich auch die erste rumänische Schule und eine Druckerpresse des Diakons Coresi befinden. Pfarrer Prof. Dr. Vasile Oltean, der sowohl den Kirchendienst als auch die Aufgaben als Museumsdirektor und Verwalter des bedeutenden Buchbestandes im „Museum der Ersten Rumänischen Schule“ wahrnimmt, äußerte sich sehr enttäuscht über die angewandten verkehrstechnischen Lösungen beim Umbau.

Nun geht – mit einjähriger Verspätung – sein Anliegen und das aller Anrainer in Erfüllung, allerdings zu Kosten des Steuerzahlers: der Angerplatz wird erneut umgebaut. Die Arbeiten sollen die notwendigen Parkmöglichkeiten schaffen, eine Zufahrt in die Nähe der Nikolauskirche ermöglichen und vor allem eine zweispurige Durchquerung des Platzes. Auslöser für diese Maßnahme war die Drohung der bekannten „Juni“-Vereine aus der Oberen Vorstadt/Schei, welche kurz und bündig angekündigt haben, dieses Jahr ihren Aufmarsch nicht zu halten. Für den amtierenden Bürgermeister George Scripcaru (PDL) wäre solch eine Blamage – obendrein im Wahljahr – schwer zu verkraften gewesen.