Anina/Steierdorf – In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres waren die letzten Ärzte aus Anina weggezogen und hatten die Stadt zur Gänze ohne qualifizierte ärztliche Betreuung durch ein permanentes medizinisches Einsatzzentrum zurückgelassen. Bürgermeister Gheorghe Românu schlug damals mächtig medialen Radau und beschuldigte die Gesundheitsversicherungskasse DSP Karasch-Severin, den Fortzug der Ärzte und deren Niederlassung im medizinischen Permanenzzentrum von Soceni – mit sieben Kilometern erheblich näher zu Reschitza – zu ermutigen, dem vom damaligen DSP-Leiter Dr. Dragoş Luca heftig widersprochen wurde. Etwas scheint trotzdem an den Beschuldigungen Bürgermeister Românus dran gewesen zu sein, denn jetzt meldet DSP über ihren Sprecher, dass „in höchstens zwei Monaten“ das medizinische Permanenzzentrum Anina wieder eröffnet wird. Man habe die gesetzlich nötigen fünf Ärzte gefunden, die dazu bereit sind. Andrerseits suggeriert DSP in seiner Meldung, dass auch das Rathaus Anina seine Hausaufgaben gemacht habe und „die meisten“ der Aufenthalts- und Konsultationsräume des Permanenzzentrums in Schuss gebracht hat.
Bürgermeister Românu war nämlich durch den letzten Krankenhausdirektor von Anina, Dr. Rambu, vorgeworfen worden, keinerlei Kommunikation mit den zusätzlich zu ihren Dienstverpflichtungen nach Anina gekommenen Ärzten gepflegt zu haben – was der Bürgermeister auch zerknirscht zugab und versprach, dieses Kapitel zu verbessern. Andrerseits unterstreicht die Gesundheitsversicherungskasse DSP, dass sie über keinerlei Mittel verfüge, einem Arzt vorzuschreiben, dass er an einem bestimmten Ort zu ordinieren habe, dass also die Bewegungen der Ärzte ausschließlich von deren Eigenmotivation, aber auch von den Ausstattungs-Bedingungen abhängen, die man ihnen durch die Kommunen vor Ort schafft.