Arad - Die Nationale Antikorruptionsbehörde DNA erhob nun, wie erwartet, Anklage gegen Nicolae Ioţcu, den Vorsitzenden des Arader Kreisrats, wegen Korruption. Ioţcu befindet sich bekanntlich schon seit dem 24. Juli in Untersuchungshaft, als er in Arad von den DNA-Staatsanwälten bei der Annahme von Bestechungsgeldern in flagranti ertappt wurde. Vor Gericht kommen wegen Bestechung auch Adrian Nedelciu, Leiter der Technischen Direktion für Investitionen des Arader Kreisrats, sowie Alin Pătraşcu, Geschäftsführer der Arader Firma Medicare Technics AG. Auf Antrag der DNA-Staatsanwaltschaft wird der Prozess am Temescher Amtsgericht und nicht in der Maroschstadt stattfinden. Unüblich und überraschend für derartige Korruptionsfälle hierzulande die Art und Weise, wie die Antikorruptionsbehörde in einer kurzen Zeitspanne von lediglich drei Wochen die anstehenden Untersuchungen abgeschlossen und die Anklageschrift in diesem Fall erstellt hat.
Laut der Anklageschrift hätte der Kreirsatsvorsitzende Ioţcu schon 2012 von dem Mitangeklagten Pătraşcu 40.000 Euro verlangt, um seinen Einfluss im Rahmen des Arader Kreisrats geltend zu machen und dem Geschäftsführer vorgenannter Firma problemlos einen Vertrag im Gesamtwert von 1.600.000 Euro für die Anschaffung medizinischer Apparatur für die Arader Notfallklinik zuzuschanzen. Ioţcu und Nedelciu hatten das „Geschäft“ genauestens ausgetüftelt: Das verlangte Schmiergeld sollte fünf Prozent des Vertragswertes ausmachen. Mit Hilfe seines Komplizen Adrian Nedelciu, Leiter der Technischen Direktion für Investitionen, schaffte es dann Ioţcu im Rahmen einer getricksten Versteigerung u.a. auch durch Beeinflussung der Versteigerungskommission im Oktober 2014 dem Geschäftsmann Pătraşcu diesen vorteilhaften Vertrag zu verschaffen. Am 22. Juli erhielt Io]cu durch einen Mittelsmann von Pătraşcu 35.000 Lei, sein Untergebener, Adrian Nedelciu, 10.000 Lei. Am 24. Juli wurde dann Ioţcu in flagranti ertappt und auch verhaftet, als er weitere 10.000 Euro von der eingangs vereinbarten Schmiergeldsumme entgegennehmen wollte. Weitere 20.000 Euro sollte der Kreisratsvorsitzende noch im Laufe des Monats August erhalten. Die DNA-Staatsanwälte haben die gesamte Schmiergeldsumme von 21.800 Euro beschlagnahmt.