Temeswar – Die leidgeprüften Mieter der ANL-Wohnungen aus der Temeswarer Ioachim-Miloia-Straße können endlich aufatmen: Die Stadtverwaltung hat diese vor allem von Jungfamilien bewohnten Wohnungen nun endlich, wie es das Gesetz schon seit geraumer Zeit vorschreibt, zum Ankauf freigegeben. Für die nahezu 80 Familien bedeutet das auch das glückliche Ende einer jahrelangen Stresssituation. Die Wohnblocks B8-B12 wurden nämlich 2009 fertiggestellt und von den Mietern bezogen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass beide Baupartner, die Kommunalverwaltung und die Landesagentur für Wohnungsbau ANL, in diesem Fall arge Pfuscharbeit zu Ungunsten der Temeswarer Mieter geleistet hatten: Die Stadtbeamten hatten es versäumt, die erforderliche Baugenehmigung einzuholen, die Wohnungen konnten erst Ende 2015, auf Drängen der Mieter, ins Grundbuch eingetragen werden. Zudem übergab der Bauausführer ANL den Nutznießern ihre Wohnungen ohne die nötigen Utilitäten.
Es hagelte jahrelang Beschwerden der geprellten Mieter im Temeswarer Rathaus. Obwohl das Gesetz betreffend den Ankauf der ANL-Wohnungen landesweit schon längst in Kraft war, konnten die Temeswarer ANL-Mieter nicht von ihrem Recht Gebrauch machen. Zudem waren ihre Monatsmieten von den anfänglichen 42 Lei pro Monat bis zu den hohen Summen von 530 und gar 652 Lei gelangt. Erst eine Straßenkundgebung der Mieterfamilien aus der Miloia-Straße im Frühjahr schaffte es, dass man im Temeswarer Rathaus endlich die bürokratischen Hürden beseitigte. „Die Sache wurde zufriedenstellend gelöst“, verkündete Bürgermeister Nicolae Robu dieser Tage. Sämtliche Mieter können auf Wunsch ihre Mietwohnung ankaufen. Die meisten haben schon einen Kaufantrag gestellt. Die vorteilhaften Preise schwanken zwischen 107.000 und 115.000 Lei (einschließlich MwSt). Laut Mihai Boncea, Leiter des Wohnungsbüros der Kommunalverwaltung, wird dabei der landesweit festgelegte und bis 31. Juli 2016 gültige Einheitspreis von 1691,29 Lei pro Quadratmeter in Betracht gezogen. Die Ankäufer können entweder die gesamte Summe zahlen oder in mehreren Raten, mit einem Vorschuss von mindestens 15 Prozent.