Temeswar - Es ist nun beschlossene Sache: Zwei bekannte und wertvolle Altbauten im Temeswarer Stadtzentrum bzw. das Gebäude des ehemaligen Kunstlyzeums sowie der ehemalige Sitz des Temescher Kreisschulinspektorats, beide Eminescu-Straße, werden abgerissen um Platz für neue Bauprojekte zu schaffen. Nach der Genehmigung durch das Kulturministerium sind nun die Stadtverwaltung und die jüdische Gemeinschaft bzw.die Stiftung Caritatea, Eigentümer der Bauten, über das Schicksal dieser Bauten in der Stadtmitte einig geworden. Zum beiderseitigen Vorteil sozusagen: Die Stadtverwaltung atmet endlich erleichtert auf, da sie bis vor einem Jahr jahrelang die für unsere Verhältnisse enorme Monatsmiete von 30.000 Euro für das Kunstlyzeum zu bezahlen hatte. Zweitens wird die Stadt von dem Gelände in der Nullzone, das insgesamt 8000 Quadratmeter ausmacht, 400 Quadratmeter für die dringend nötige Erweiterung der am Rathaus entlangführenden Straße des 20. Dezember 1989 erhalten.
Und die jüdische Gemeinschaft hat allem zugestimmt und ebenfalls mitgeteilt, kein weiteres Interesse an der Vermietung dieser Bauten mehr zu haben. Die Gemeinschaft hat gar im Plan, dieses teure Gelände im Stadtzentrum zu verkaufen. Darauf soll ein Fünf-Sterne-Hotel errichtet werden. Die Kommunalverwaltung hat es ihrerseits geschafft, sowohl für das Kunstlyzeum als auch für das Kreisschulinspektorat einen neuen Sitz zu finden: Das Kunstlyzeum siedelte in das Gebäude des Technischen West-Kollegs in der Josefstadt um. Das Temescher Kreisschulinspektorat wird ab dem neuen Schuljahr seinen Sitz im ehemaligen Landwirtschaftslyzeum in der Arader Straße haben. Zahlreiche Temeswarer sind von diesen angekündigten Abriss- und Modernisierungsvorhaben nicht gerade begeistert: Damit gehen nämlich zwei weitere repräsentative und wertvolle Altbauten der Begastadt - das Gebäude des Kunstlyzeums steht gar unter Denkmalschutz- für immer verloren. Die vorgenannte Fläche von 400 Quadratmetern wird die Stadtverwaltung im Rahmen des Bauprojekts zur Erweiterung der Straße (vier Fahrbahnen) und dem Ausbau des geplanten künftigen Verkehrsrings I im Stadtzentrum, mit Unterführung am Opernplatz, nützen.