Reschitza – Am vergangenen Wochenende wurde ein Kipplaster mit Karasch-Severiner Kennzeichen von Bürgern dabei beobachtet, wir er seine Ladung – Papier/Dokumente und Büroausstattungen – irgendwo an der Ausfahrt von Reschitza nach Karansebesch am Straßenrand der Nationalstraße 58A wegkippte. Die lokalen Medien nahmen die Spur auf und fanden schnell heraus, dass der Laster einem Bürger des Reschitzaer Vororts Câlnic gehört und dass die Papiere, und offensichtlich auch die Restladung, von der EU-Zahlstelle APIA Karasch-Severin in Reschitza stammen müssen. Dass das Weggekippte bald in Flammen stand, wurde rasch so interpretiert, dass da Spuren beseitigt werden sollten. Zur Rede gestellt, wusste Dumitru Stepanescu, der Chef von APIA Karasch-Severin, erst einmal keine Antwort. Angeblich war er über den Vorgang dieser originellen „Müllentsorgung” nicht informiert worden, gab aber zu, dass bei APIA seit mehreren Tagen herumdiskutiert wurde, wohin mit den ausgemusterten Sachen, zumal die in Reschitza auf die Entsorgung und Verwertung von elektronischem Restmüll spezialisierte Firma auf Telefonanrufe nicht reagiert hatte.
Nachdem er seinen Stab zusammengetrommelt und den Vorfall firmenintern durchleuchtet hatte, meldete er sich neuerlich bei den Medien: „Der Transport hätte an unseren neuen Sitz auf der Bârzăviţei-Straße gebracht werden sollen, dorthin, wo wir bald tätig werden. Es waren aber durchwegs nur Kopien von Originaldokumenten in der Ladung. Nur: sie hätten noch einer Vorauswahl unterzogen werden müssen, bevor sie wegzuschaffen waren. Die elektronischen Ausstattungen waren bereits abgeschrieben und außer Betrieb. Ich glaube, dass der Fahrer, ein Volontär der Firma für Sondermüll, nachdem er alles weggekippt hatte, nachträglich erschrocken ist und zurückkam, um alles anzuzünden. Ein Teil verbrannte.” Bald darauf meldete sich Dumitru Stepanescu, der sich offenbar nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte, noch einmal bei den Medien: „Ich habe meine Belegschaft hingeschickt, um sauberzumachen. Die administrative Enquęte geht weiter, auch die Disziplinarkommission ist eingeschaltet, es geht um Nachlässigkeit im Dienst. Und um fehlende Kommunikation zwischen dem Fahrer und seinem Auftraggeber, meinen Kollegen. Sie ließen ihn unbegleitet losfahren. Aber dass er alles in die Bârzăviţei-Straße bringen sollte, wurde ihm gesagt. Im Namen der Institution bitte ich die Öffentlichkeit um Vergebung wegen dem Geschehenen. So etwas darf bei einer Institution, die allein in diesem Jahr bereits 23 Millionen Euro in den Verwaltungskreis gebracht hat, nicht vorkommen. Meine Kollegen waren in diesem Fall zumindest oberflächlich.” APIA hat im Reschitzaer Vorort Câlnic einen Zweitsitz, der vor allem als Dokumentenlager und Lager für Ausrangiertes genutzt wurde. Diese Räumlichkeiten sollen geleert werden, weil der Mietvertrag ausläuft, und in diesem Kontext geschah der ökologische Fehltritt mit Folgen.