Arad/Bukarest (ADZ) – Der mehrerer Straftaten beschuldigte Arader Cosmin Mladin, der einen länderübergreifenden Zigarettenschmugglerring aufgebaut und geführt haben soll, wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in seiner Heimatstadt festgenommen. Ein Bukarester Strafrichter hatte am Montag eine 30-tätige Untersuchungshaft gegen Mladin und seinen Stellvertreter Daniel Copil angeordnet, doch vorerst war Mladin nicht zu finden. Die Rumänische Polizei hatte ihn zur Fahndung ausgeschrieben. Wie die ADZ berichtete, wurde Copil bereits am Montag in Petschka/Pecica verhaftet. Mladin soll nun nach Bukarest überführt werden.
Mitte Juli hatte die Polizei in Zusammenarbeit mit den Staatsanwälten der Direktion für die Bekämpfung der Bandenkriminalität und des Terrorismus (DIICOT) Mladins Ring zerschlagen. 23 Personen wurden festgenommen sowie 622 Verkehrsmittel durchsucht und beschlagnahmt. 27.200 Zigaretten, drei Schusswaffen und mehrere Geldsummen in Lei, Euro und Dollar wurden ebenfalls beschlagnahmt. Ab 2017 soll Mladin seine kriminelle Vereinigung aufgebaut und mit dem Kauf von Zigaretten aus der Ukraine, der Republik Moldau und Serbien begonnen haben. Diese wurden sowohl in Rumänien als auch im westeuropäischen Ausland weiter verkauft. Versteckt wurde die Schmuggelware in Lkws, die verschiedene andere Güter nach West-europa transportierten. Dafür hatten die serbischen, ukrainischen und moldauischen Partner Mladins verschiedene Tarnfirmen gegründet, im Raum Arad hatte Mladin mehrere Lagerhallen für die Zwischenlagerung der Zigaretten zur Verfügung. Allein in Großbritannien haben die dortigen Ordnungshüter Zigaretten im Wert von 10 Millionen Pfund sichergestellt.
Mladins Aktivitäten stehen anscheinend in Verbindung mit dem noch ungeklärten Mord an dem 66-jährigen Arader Geschäftsmann Ioan Crișan, dessen Mercedes am 29. Mai in die Luft geflogen ist. Auch soll seine Verbrechertätigkeit der Arader Polizei wohlbekannt gewesen sein, Insider-Informationen zufolge soll er ranghohe Polizisten bestochen haben. Deshalb wurde das gesamte Ermittlungsverfahren im Falle des Bombenattentats gegen Crișan sowie im Zusammenhang mit dem Schmugglerring um Mladin direkt vom Generalinspekteur der Rumänischen Polizei und einem seiner Stellvertreter geleitet. Allerdings sind die Ermittler den Attentätern zwei Monate nach der Tat noch immer nicht auf der Spur.