Arader Kommunalpolizei unter Personalmangel

Kündigungen – eine Frage der Arbeitszeiten und des Geldes

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Arad/Temeswar - Kommunalpolizist werden, das war mal ein Anreiz. Heute gibt es Kündigungen statt Bewerbungen. Unbezahlte Überstunden und niedrige Gehälter steigern den Unmut unter den Arader Kommunalpolizisten, viele von ihnen kehren Institution und Job den Rücken. 185 Kommunalpolizisten sind im Stellenplan der Kreishauptstadt Arad vorgesehen, nur noch 112 sind jedoch eingestellt.

Bis zu 50 Überstunden pro Monat macht oft ein Kommunalpolizist um die Lücken zu schließen, heißt es in der Chefetage der Einrichtung, eine Entlohnung dafür gibt es nicht. Zusätzlich gearbeitete Stunden können nur durch Freizeiten vergütet werden, und das an solchen Tagen, wenn weniger Aufgaben anstehen. Die niedrigen Gehälter – in manchen Fällen sind es nur 700 Lei im Monat – sind meist kein Argument, bei der Kommunalpolizei zu bleiben. Die freien Stellen können nicht belegt werden, da laut Dringlichkeitsverordnung 34 von 2009 die Neueinstellungen im öffentlichem Sektor restriktiv behandelt werden.

Das Ganze hat für die Stadt einen ökonomischen Hintergrund und dabei geht es nicht um die Einsparung von Personalkosten. So ist zum Beispiel die Zahl der zuständigen Ordnungshüter für die gebührenpflichtigen Parkplätze in Arad auf ein Viertel geschrumpft: von ehemals 20 sind nur noch fünf im Amt, was auch die Haushalts-Einnahmen aus Parkgebühren schmälert. Ein Diplomerwerb hat bisher ebenfalls als Anreiz gedient, Kommunalpolizist zu werden. Doch zumindest in Westrumänien ist eine solche Hochschulbildung seit diesem Jahr geringer geworden. Der Rektor der Temeswarer West-Universität, Marilen Pirtea, nannte die Abteilung zur Ausbildung von Kommunalpolizisten in einem Atemzug mit weiteren fünf, die wegen gesunkener Leistung aus dem Angebot der Uni gestrichen wurden.