Hermannstadt – Die Arbeiten am Städtischen Stadion in Hermannstadt/Sibiu werden sich noch weit länger verzögern als bisher angenommen. Neuer Übergabetermin ist der 15. März 2019.
Im Mai begannen am Stadion die Abrissarbeiten. Die Nordkurve, Gegengerade und ein Teil der Südkurve wurden vollständig abgetragen. An ihrer Stelle sollen drei neue Tribünen entstehen, welche zusammen mit der Haupttribüne, nach Abschluss aller Arbeiten, 19.000 Zuschauern Platz bieten sollen. Gebaut wird während des regulären Spielbetriebs. Doch damit das Stadion für die erste Liga zugelassen wird, müssen die Sanierungsarbeiten an der Haupttribüne abgeschlossen werden. Diese sollten laut Vertrag bis zum 14. Oktober abgeschlossen sein. „Obwohl es zu Verzögerungen im Arbeitsablauf kam, versicherte das Bauunternehmen, dass die endgültige Ausführungsfrist eingehalten werden wird“, erklärte Mirela Gligore, Sprecherin des Hermannstädter Rathauses Ende Juli. Dabei war angedacht, schon das erste Ligaspiel, am 21. Juli, gegen Sepsi OSK im Stadion austragen zu können.
Vereinspräsident Teodor Birș hatte noch Anfang August gehofft, die beiden großen Spiele gegen CFR Klausenburg (22.9.) und FCSB (29.9.) vor heimischem Publikum bestreiten zu können. Stattdessen musste der FC Hermannstadt nun bereits sieben Spiele am Ausweichstandort in Neumarkt/Târgu Mureș bestreiten.
Die aktiven Fußballfans haben nun für den 2. November einen Protest vor dem Stadion geplant. „Jetzt ist für die Hermannstädter Fans der Moment gekommen, ihr Anliegen auf die Straße zu tragen, damit unsere Mannschaft wieder nach Hause kommt. Wir werden gemeinsam versuchen, eine wiederholte Aufschiebung ohne echte Grundlage, aufgrund mangelndem Interesse und fehlender Sensibilität durch die an den Sanierungsarbeiten am Stadion Beteiligten zu verhindern, genau gesagt der Construcții S.A.“
Das Bürgermeisteramt erklärt, dass der Verwaltungsdienst für öffentliche Domänen zwei Möglichkeiten der Problemlösung gegeneinander abgewogen hat. Einerseits gab es die Option, den Vertrag mit Construcții S.A. aufzulösen, was einen kompletten Stopp der Arbeiten bedeutet hätte. Eine neue Ausschreibung wäre notwendig geworden, mit allen möglichen Zeitverzögerungen durch mögliche Einsprüche. Entschieden hat sich die Behörde für die Verlängerung des Auftrages, um die Arbeiten schließlich abzuschließen und keine weiteren Investitionen zu blockieren. Dies lässt sich auch als Geiselhaft durch das Bauunternehmen beschreiben. Erst im September hat die Construcții S.A. auch die Ausschreibung für die Renovierungsarbeiten am Kunstgymnasium gewonnen. Der Stadt und dem FC Hermannstadt entgehen damit weitere Einnahmen aus mindestens sieben Heimspielen.