Hermannstadt – Zahlreiche Vertreter und Beamte staatlicher Behörden der öffentlichen Bereiche Energiehaushalt und Umweltpolitik aus der Republik Moldau haben vergangene Woche eine mehrtägige Besuchsfahrt durch zentrale Verwaltungskreise Südsiebenbürgens unternommen, um beratende Hilfestellungen seitens der Agentur für Regionale Entwicklung der Region Zentrum Rumäniens (ADR Centru) sowie der Geschäftsführungen öffentlicher Versorgungsbetriebe offiziell anzufordern. Die Gäste vonseiten des moldawischen Nachbarstaates vertraten die Agentur für Regionale Entwicklung der Region Zentrum in der Republik Moldau und wurden von einer Delegation der ADR Centru, die ihre Verwaltungsaufgaben vom Standort Karlsburg/Alba Iulia aus durchführt, empfangen. 2012 hatten die ADR Centru und die gleichnamige amtliche Zweigstelle der Republik Moldau einen bis dato gültigen Partnerschaftsvertrag begründet, unter dessen Zeichen die offizielle Besuchsreise nach Siebenbürgen der Gäste aus dem östlichen Nachbarland Rumäniens stand.
Der Zeitplan des internationalen Arbeitstreffens hatte für Dienstag, den 17. Juli, den Besuch mehrerer Standorte des Kreises Hermannstadt/Sibiu vorgesehen, wonach am Mittwoch, dem 18. Juli, die Kreise Alba und Muresch als Gastgeber fungieren sollten. Die Gäste vonseiten der ADR Centru der Republik Moldau hatten für den Beginn der Rückreise in ihr Heimatland den Besuch unterschiedlicher Industrie- und Wirtschaftsstandorte der Verwaltungskreise Kronstadt/Bra{ov und Covasna anberaumt, ein Vorhaben, das am Donnerstag, dem 19. Juli, sowie am Freitag, dem 20. Juli, in die Tat umgesetzt werden konnte. Im Nachtrag zu der offiziellen Begegnung auf rumänischem Staatsgebiet bestätigt die in Karlsburg ansässige ADR Centru die termingerechte Einhaltung des erwähnten Zeitplanes und den Erfolg des viertägigen Austausches mit den 30 Mitgliedern der Delegation der Republik Moldau, die nebst Beamten der landeseigenen Agentur für Regionale Entwicklung in der Region Zentrum auch Ministerial- und Gemeindeverwaltungsbeauftragte nach Südsiebenbürgen entsandt hatte.
Trotz seiner gültigen EU-Mitgliedschaft hat Rumänien bezüglich der öffentlichen Bereiche Energiehaushalt und Umweltpolitik ein deutliches Quantum an Auflagen und internationalen Versprechen einzulösen, bzw. nachzuholen. Doch schneidet im Vergleich mit Rumänien die Republik Moldau um ein Vielfaches schlechter ab, weswegen die moldawischen Gäste vor Ort in Siebenbürgen etliche Hinweise in Bezug auf das heimische Verbesserungspotenzial erhalten konnten. Im Kreis Hermannstadt stellten der lokale Kreisrat und die Agentur für Umweltschutz ihre Erfahrungen im Umgang mit der Sperrmüll-Entsorgung vor, auch wurde die effiziente Handhabung der Versorgungsnetzwerke für Haushalts- und Leitungswasser angesprochen. Eben-falls angeschnitten wurde das Thema energiesparender Wärmedämmung an sämtlichen Gebäuden gemeinschaftlichen Wohn- und Arbeitsraumes. Heiz- und Kühlanlagen, Photovoltaische Industriegärten, ökologisch zertifizierte Immobilien, aber auch nachhaltige Aufforstung und Schulung öffentlichen Zivilbewusstseins im Sinne umweltbewusster Energienutzung erwähnten die Gastgeber der südsiebenbürgischen Verwaltungskreise während der Gespräche mit den Gästen aus der Republik Moldau.
„Wir betrachten uns als Freunde unserer Nachbarn aus der Republik Moldau, die sich mit identischen Aufgabenstellungen befassen, und freuen uns, ihnen wissenswerte Details aus unserem bisherigen Erfahrungsschatz im Bereich der Finanzierung gemeinschaftlich orientierter Projekte in sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens vermittelt haben zu können“, lautet das Fazit von Simion Cre]u, Direktor der ADR Centru Rumäniens, der zwischen den Zeilen erkennen ließ, dass im Land der Hauptstadt Kischinew/Chi{in²u eine in Richtung EU-Mitgliedschaft ausgerichtete internationale Marschroute eingehalten werden müsse.