Temeswar – Der volle Monat der Architekturbiennale von Temeswar (BETA 2018) ging am vergangenen Wochenende zu Ende. Die aktuelle Auflage eines der wichtigsten Architekturereignisse in Rumänien fand zwischen dem 28. September und 28. Oktober statt und umfasste Vorträge, Projektvorstellungen, Ausstellungen und Wettbewerbe.
Am Wochenende wurden die Gewinner des BETA-Wettbewerbs bekannt gegeben. Die Jury, gebildet aus Attila Kim, Irina Cristea, Grozdana Šišovic, Levente Szabó und Oana Stănescu, hat die besten Arbeiten in den Kategorien „Spaţiu Construit” (Bebaute Fläche), „Spa]iu Interior” (Innenraum), „Spa]iu Public” (Öffentlicher Raum), „Lucrări de Licenţă” (Diplomarbeiten) und „Iniţiative/ Experimente/ Viziuni în Arhitectură” (Initiativen/ Experimente/ Visionen in der Architekur) bewertet. Insgesamt 40 Arbeiten wurden ausgewählt. 22 davon wurden ausgezeichnet. Die Ergebnisse des Wettbewerbs kann man von der Ausscheidungswebseite competition.betacity.eu/rezultate/ abrufen.
Während der Architekturbiennale fanden auch zahlreiche Ereignisse in Temeswar statt. Deren Ziel war die Förderung der Stadtentwicklung, heißt es seitens der Organisatoren, der Temescher Filiale des Rumänischen Architektenordens. Eines der Hauptereignisse von BETA 2018 war die Ausstellung „Despre Locuire – Locuirea colectiv²“ / „Über das Wohnen – das kollektive Wohnen“. „In den meisten Großstädten wird derzeit wild gebaut. Die neuen Wohnungen werden gut und teuer vermarktet. Die Auswirkungen dieser Spekulation kann man sowohl im Bezug auf die Wohnung selbst, als auch auf städtischer, wirtschaftlicher oder sozialer Ebene sehen - von ihrer Zugänglichkeit für alle sozialen Schichten, der Qualität der Bauausführung oder des zur Verfügung gestellten Raumes usw.“, sagt Oana Simionescu, Koordinatorin von BETA 2018. Die Ausstellung nahm sich vor, kritische Perspektiven seitens ihrer Hauptakteure, die zur Form der Wohnungen beitragen - die Stadtverwaltung, die Immobilienentwickler, der Architekt und der Bewohner – bekannt zu machen und all diese Akteure an denselben Tisch zu setzen. Aus Anlass der Biennale wurde in Temeswar auch der Architekturführer „UndeLocuiescEu“ / „WoIchWohne“ lanciert. Der Führer ist nun sowohl gedruckt, als auch im Internet unter www.undelocuiesc.eu erhältlich.
Ebenfalls als Teil der Biennale für Architektur wurden in Temeswar zwei wichtige Installationen am Nordbahnhof eingeweiht. „The Gathering“/ „Das Zusammenkommen“ heißt die Installation, die Teil des Projekts „Transite - Gara de Nord“ / „Transit - Nordbahnhof“ ist und von den britischen Künstlern Niel Musson und Jono Retallik für den Verein „Temeswar Kulturhauptstadt Europas 2021“ konzipiert wurde. Einige Dutzend Glaskugeln wurden an den Fenstern in der ersten Etage des Bahnhofs angebracht. Des Weiteren wurde ein fast zehn Meter im Umfang messender Heliumballon am Eingang ins Bahnhofsgebäude installiert. Diese Installation wurde vom Temeswarer Architekten Raul Vasvari ebenfalls für das „Transite“-Projekt entworfen. Das Projekt wurde vom Verein „Temeswar Kulturhauptstadt Europas 2021“ zum Anlass der Architekturbiennale BETA 2018 umgesetzt.
Weitere Details zum Ablauf von BETA 2018 kann man von der Webseite der Biennale www.betacity.eu abrufen.