Ars Hungarica fügt sich Corona und bleibt geduldig startklar

Festival wartet mit vielfältigen Angeboten bis 20. Januar 2021 auf

Hermannstadt – Der stets auf Deeskalation bedachte Verein der Ungarn aus Hermannstadt/Sibiu/Nagyszeben (HÍD), dessen diskursive Offenheit sich aus der Aktivität regional bekannter Personen wie Maler Ștefan Orth, Sängerin Melinda Samson und Historiker Csaba Szabó nährt, verzichtet trotz der aktuell traurigen Berühmtheit von Stadt und Kreis als nationalem Spitzenstandort der Covid-Pandemie nicht auf die Veranstaltung der 15. Jahresauflage des Festivals Ars Hungarica, das Freitag, am 6. November, eröffnet wurde und bis zum 20. Januar 2021 mit künstlerisch überaus vielfältigen Angeboten aufwartet. Im Innenhof des Brukenthalmuseums und -Palais am Großen Ring/Piața Mare/Nagy tér steht bis Mittwoch, den 16. Dezember, eine vom Kulturzentrum des Kreises Harghita in Auftrag gegebene Ausstellung über den siebenbürgischen Franziskanermönch Kájoni János (geboren um 1629/1630, gestorben 1687) zur Besichtigung unter freiem Himmel bereit. Ein paar Schritte weiter weg um die Ecke auf der Fleischergasse/Mitropoliei stellt [tefan Orth bis zur bereits genannten Festivalfrist am 20. Januar 2021 im Innenraum der reformierten Stadtpfarrkirche einundzwanzig neu von ihm selbst entworfene Zeichnungen aus, die der Synopsis der „Tragödie des Menschen“ (Az ember tragédiája, 1861) von Imre Madách Szene um Szene künstlerisch bildend nachspüren. Das breitgefächerte Veranstaltungsangebot, das der HÍD sich für den Festivalherbst 2020 vorgenommen hatte, muss leider im Reservestatus verharren, ist aber vollumfänglich auf der Vereinshomepage www.szeben.ro aufgelistet.

Sobald die mittelfristig auf Sparmodus gekürzten Modalitäten des öffentlichen Lebens es wieder zulassen, wird Noémi Eperjesi eine Ausstellung im Spiegelsaal/Tükörterem des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) präsentieren können. Unter denselben gelockerten Bedingungen sind hier auch die Vorstellung des Jubiläumsbandes zu Ehren von 15 Jahren seit Gründung des HÍD, eine Theatervorstellung für Schulkinder von 7 bis 14 Jahren, eine Theatervorstellung für Erwachsene, eine Filmvorführung und Gesprächsrunde mit Biographin Zenóbia Zorkóczy, eine Vorstellung traditioneller Zupfinstrumente durch András Varga sowie Klaviernachmittage von Krisztina Fejes (Ungarn) und Csíky Boldizsár, Professor an der Gheorghe-Dima-Musikakademie Cluj-Napoca/Kolozsvár und Mitglied des Demokratischen Forums der Deutschen in Klausenburg (DFDKb), zu erwarten. Sängerin Melinda Samson und Klavierbegleiterin Emese Kálmán hoffen darauf, ein Duo-Rezital in der reformierten Stadtpfarrkirche geben zu können. Nicht zuletzt freut sich das Gong-Theater auf die Konzertzusage der U-Musikformation Póra Zoli & Stone Hill, die sich nach gesunden Kräften bemühen wird, ihr Auftrittsversprechen in Hermannstadt einzulösen.