Reschitza – Indem der Kreisrat auf Wunsch seines Vorsitzenden Romeo Dunca im Verwaltungsrat des Kreiskrankenhauses für Notfälle in Reschitza den Diabetologen Dr. Caius Diaconescu (PMP) durch den Tankstellenbesitzer Viorel Bașag mittels geheimer Abstimmung ersetzen ließ, steht nun anscheinend der Absetzung der Krankenhausmanagerin Alina Stancovici nichts mehr im Wege. Bașag war der Vorschlag der mehrheitlichen PNL-Fraktion im Kreisrat Karasch-Severin und konkurrenzlos auf der Kandidatenliste, nachdem die von den oppositionellen PMP, PSD und Pro România vorgeschlagene pensionierte Richterin Gabriela Stuparu (PSD) ihre Kandidatur zurückgezogen hatte. Wie bereits berichtet, besteht seit Längerem ein Konflikt zwischen der Krankenhausmanagerin – eine Volkswirtin mit Doktortitel, die als Quereinsteigerin den Posten besetzt hatte, nachdem bis zu ihr nie jemand außerhalb der Ärzteschaft Krankenhausmanager in Reschitza war – und dem Quereinsteiger in die Regionalpolitik, dem Multimillionär Romeo Dunca (PNL). Der Konflikt hatte zu zahlreichen öffentlichen gegenseitigen Anschuldigungen Anlass gegeben und der Vorsitzende des Verwaltungsrats des Krankenhauses, Dr. Paul Purea, konnte ihn trotz wiederholter Mahnungen zur Mäßigung nicht beherrschen.
PMP, PSD und Pro România haben die Zurücknahme des Kreisratsmitglieds Dr. Caius Diaconescu aus dem Verwaltungsrat und sein Ersetzen durch einen Tankstellenbesitzer öffentlich hart kritisiert und auch versucht, dagegen ein gerichtliches Vorgehen einzuleiten (Vorwurf: die Wahl von Ba{ag war gesetzwidrig und widerspreche der politischen Konfiguration des Kreisrats und stehe auch im Gegensatz zu den Inkompatibilitätskriterien), doch wurde die präliminare Klage vom Kreisrat abgewiesen – vor allem, weil keine Gegenkandidatur vorlag.
Die amtierende Krankenhausmanagerin Alina Stancovici hat bereits angekündigt, gegen ihre bevorstehende Absetzung gerichtlich vorgehen zu wollen. In solcherlei Gerichtsverfahren hat sie bereits Erfahrung: in der Periode, als der umtriebige Gesundheitsminister Nelu Tătaru das Sagen hatte, war sie bereits einmal abgesetzt worden und hatte dagegen erfolgreich geklagt. Ihr Hauptargument dürfte auch diesmal sein: sie hat den Posten per Ausschreibung für vier Jahre besetzt und kann deswegen nur unter ganz bestimmten Bedingungen abgesetzt werden. Die auch diesmal nicht erfüllt sind.