Astgebilde und Moon Shuffle

Ein exzentrischer Bildhauer und ein Konzeptkünstler in der Brukenthalgalerie

Das nachgebildete Raumschiff von Adi Matei in der Galerie für zeitgenössische Kunst.
Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt - Stein, Holz, einzeln oder in Kombination, als solche oder fotografiert. Im Parterre-Saal der Galerie für zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums sind seit Freitagnachmittag Werke von Napoleon Tiron zu sehen, was eine Seltenheit ist.

Kuratorin Liviana Dan präsentierte ihn als exzentrischen und einen der interessantesten rumänischen Bildhauer, dank seiner sehr individuellen Herangehensweise im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Seine Skulpturen mit einem Touch von Installation waren in mehreren Einzelausstellungen, unter anderem mehrfach auch bei Biennalen in Venedig zu sehen. Allgemein sind die Werke des 1935 geborenen Tiron jedoch selten in Rumänien zu sehen. In seinen Bildhauereien verwandelte er organische Materialien auch mal in Möbelstücke bis hin zu Open-Air-Skulpturen.

Im Raum im ersten Stock der Galerie ist die erste persönliche Ausstellung des 1980 geborenen und in Klausenburg/Cluj lebenden Konzeptkünstlers Adi Matei zu sehen. Vertreten waren seine Installationen und Videos in zahlreichen Kollektivausstellungen im In- und Ausland, auch ist er der Preisträger 2010 des Henkel-Preises in der Kategorie Video. Seine Ausstellung in Hermannstadt/Sibiu titelte er „Moon Shuffle“, kuratiert hat sie Anca Mihuleţ. Das zentrale Objekt darin ist der Nachbau des Raumschiffes, das der französische Regisseur Georges Melies im 1902 gedrehten Film „Reise auf den Mond“ eingesetzt hat. Ergänzt wird das Shuttle durch einen Rechen, ein Astronauten-Kostüm a la Beuys und zwei Videos.

Beide Expositionen erfolgen in der im Vorjahr begonnenen Reihe mit Künstlern aus dem Bereich der Performance-Kunst und können bis zum 15. April von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr besichtigt werden.