Hermannstadt – Allein Wiedertäufer-Gemeinschaften wie jene der Hutterer in Kanada oder eine strikt asketische Lebensführung nach dem Vorbild etwa des Kartäuser-Ordens können es mit dem orthodoxen Mönchstum koinobitischer Prägung aufnehmen, das seinen Novizen, Brüdern und Äbten nicht nur jegliche Form von Privatbesitz untersagt, sondern ihnen auch bei Strafe die Achtung nächtlich stundenlanger Liturgien ohne Erlaubnis zum Sitzen oder gar Einnicken abverlangt. Idiorhythmisch geht es auf Athos in bestimmt nur wenigen Einzelfällen zu. Der östlichste von drei Fingern der griechischen Halbinsel Chalkidikí ist Männerwelt und doch nicht jedermanns Sache, geschweige denn für Gäste mit schwerer Kamera und professioneller Ausstattung für Filmdrehs. Regisseur Oleksandr Zaporoshchenko dagegen und sein ebenfalls ukrainischer Mitstreiter Oleksandr Plyska, orthodoxer Priester in Kiew sowie Produzent des vor sechs Jahren gemeinsam lancierten Dokumentarfilms „Where are you, Adam?“ (2019), haben mit ihrem eine Stunde und 20 Minuten langen Streifen über das Athos-Kloster Dochiariou kein bisschen überraschend für Aufsehen auf Festivals in Krakau, Tallinn, im serbischen Zajecar und noch im Premieren-Jahr auch in der Hauptstadt ihres Heimatlandes gesorgt. Samstag, am 1. März, stellt Oleksandr Plyska seinen Projektor und seine vier Meter breit ausrollbare Kino-Leinwand zur Vorführung um 18 Uhr in der orthodoxen Kirche „Zur Verkündigung des Herrn“ im früher eigenständigen Hammersdorf/Gușterița von Hermannstadt/Sibiu und sonntags darauf zur gleichen Uhrzeit auch in der orthodoxen Kirche der „Darstellung Marias im Tempel“ im Lazarett-Viertel um die Ecke auf. An den vier Abenden von Dienstag, dem 18. März, bis Freitag, den 21. März, besucht Oleksandr Plyska mit selbem Gepäck nacheinander zwei orthodoxe Kultstätten in Kronstadt/Brașov und noch je eine in Petersberg/Sânpetru und Brenndorf/Bod – wer sich den kostenlosen Kinoabend mit Spende-Möglichkeit nicht entgehen lassen möchte, findet die genauen Termine nirgendwo sonst als auf dem Facebook-Account von Oleksandr Plyska.
Der Trailer hat es in sich und verspricht Kinobilder erster Güte.